Kühlsystem


24 Kühlsystem

Inhalt

 

ALLGEMEINES

4-Zylinder Reihen-OHV- und OHC-Motor
 
Die Druckumlaufkühlung beider Motoren arbeitet nach dem Thermosyphon-Verfahren und wird von einer Wasserpumpe und einem Lüfter unterstützt, die auf der Vorderseite des Zylinderblocks angebracht sind.
 
Der Lüfter befindet sich unmittelbar hinter dem Kühler und ist auf der Welle der Wasserpumpe befestigt. Wasserpumpe und Lüfter werden von der Kurbelwelle über einen Keilriemen angetrieben.
 
Alle Fahrzeuge mit 2,0 Ltr. OHC-Motor, sowie Fahrzeuge mit dem 1,6 Ltr. OHC-Motor in Verbindung mit Automatik-Getriebe, werden mit einer Kühlerhutze ausgerüstet.
 
Im unteren Wasserkasten des Kühlers befindet sich bei Fahrzeugen mit Automatik-Getriebe ein Getriebe-Ölkühler.
 
Das Kühlsystem aller Modelle ist mit Ford-Frostschutzmittel in eine 50%-Mischung mit Wasser gefüllt. Dieses Mischungsverhältnis ist ohne Rücksicht auf das jeweilige Klima stets beizubehalten, da das Frostschutzmittel auch einen wirksamen Korrosionsschutz bietet und daher nicht weiter verdünnt werden darf.
 

Abb.1   OHV-Motor - Kühlsystem
 
 

Abb.2   OHC-Motor - Kühlsystem
 
 

2,3 und 3,0 Ltr. V6-OHV-Motor
 
Die positive Druckumlaufkühlung arbeitet mittels einer Wasserpumpe, die bei der 3,0 Ltr.-Ausführung unterhalb der Lichtmaschine auf der rechten Seite des Zylinderblocks angeschraubt ist, Abb.4, bzw. auf dem Stirnraddeckel des 2,3 Ltr.-Motors sitzt, Abb.3.
 
Beim 3,0 Ltr. Motor befindet sich der Lüfter unmittelbar hinter dem Kühler am Stirnraddeckel, beim 2,3 Ltr. Motor ebenfalls direkt hinter dem Kühler auf der Welle der Wasserpumpe. Wasserpumpe, Lüfter und Lichtmaschine werden bei beiden Ausführungen von der Kurbelwelle über einen Keilriemen angetrieben.
 
Alle Modelle mit diesen Motoren haben eine Kühlerhutze.
 
Im unteren Wasserkasten des Kühlers befindet sich bei Fahrzeugen mit Automatik-Getriebe ein Getriebeölkühler.
 
Das Kühlsystem aller Modelle ist mit Ford-Frostschutzmittel in einer 50%-Mischung mit Wasser gefüllt. Dieses Mischungsverhältnis ist ohne Rücksicht auf das jeweilige Klima stets beizubehalten, da das Frostschutzmittel auch einen wirksamen Korrosionsschutz bietet und daher nicht weiter verdünnt werden darf.
 

Abb.3   2,3 Ltr. V6-Motor - Kühlsystem
 
 

Abb.4   3,0 Ltr. V6-Motor - Kühlsystem
 
 
 

Kühlmittel-Kreislauf

4-Zyl. Reihen-OHV- und OHC-Motor
(Abb.1 und 2)
 
Beim Erreichen der Betriebs- oder einer darüber liegenden Temperatur fließt das Kühlmittel vom unteren Kühlerteil durch die Wasserpumpe in den Zylinderkopf zum Thermostat an der Vorderseite des Zylinderkopfes, Abb.1 und 2. Das Kühlmittel, das dann in den oberen Wasserkasten des Kühlers und durch die Kühlröhrchen zurückfließt, wird von der vom Lüfter erzeugten und durch den Kühler geleiteten Luftströmung abgekühlt.
 
Das den Zylinderkopf durchströmende Wasser fließt in die Kühlkanäle des Ansaugkrümmers und von diesem über Wasserschläuche zur Startautomatik und Heizung. Der Rücklauf zur Wasserpumpe erfolgt ebenfalls über Wasserschläuche.
 
Ein Wachsthermostat in Verbindung mit einem inneren Bypass-Kanal (Durchflussmenge ungesteuert) bewirkt eine schnelle Aufwärmung des Motors und sorgt außerdem für eine angemessene und beständige Betriebstemperatur. Bei kaltem Kühlmittel bleibt der Thermostat geschlossen, wobei der Umlauf mit Hilfe des Bypass-Kanals auf den Motor und die Heizung beschränkt ist. Der Thermostat befindet sich im Wasserauslassstutzen oben am Zylinderkopf.
 
 
 
2,3 Ltr. V6-OHV-Motor
(Abb.3)
 
Bei Erreichen der Betriebs- oder einer darüber liegenden Temperatur fließt Kühlmittel vom Unterteil des Kühlers durch den Thermostat und die Wasserpumpe und gelangt dann in beide Zylinderreihen. Kalibrierte Löcher in den Zylinderkopfdichtungen lassen das Kühlmittel gleichmäßig in die Zylinderköpfe und dadurch in die Kühlkanäle des Ansaugkrümmers einströmen.
 
An der Vorderseite des Ansaugkrümmers befindet sich der Wasserauslassstutzen, durch den das Kühlmittel in den Kühlwasserkasten gelangt, von wo aus es die Kühlröhrchen durchfließt und von der durch den Kühler geleiteten Luftströmung abgekühlt wird.
 
Ähnlich wie bei den 4-Zyl.-Ausführungen wird eine schnelle Aufwärmung des Motors durch einen Bypass-Schlauch und einen im Wassereinlassstutzen an der Wasserpumpe befindlichen Thermostat bewirkt. Der Thermostat steuert die Durchflussmenge durch den Bypass-Schlauch.
 
Legende zu Abb.5, 6 und 7:
 
 A. Zulauf vom Kühler zur Pumpe
 B. Heizungsrücklauf
 C. Bypass-Kreislauf vom Ansaugkrümmer
     zum Thermostat
 D. Zulauf zur Pumpe
 E. Zulauf - Pumpe zum Zylinderblock
     (rechte und linke Reihe)
 
Die Kühlung erfolgt in drei Stufen. Die erste Stufe (Erwärmung des kalten Motors auf normale Betriebstemperatur) wird vom immer bestehenden Kreislauf zwischen Motor und Startautomatik, vom Heizungsdurchlauf (sofern das Heizungs-Regulierventil geöffnet ist) und vom Bypass-Kreislauf gebildet, Abb.5.
 

         Abb.5   Stufe I
                     Zulauf A vom Kühler zur Pumpe
                     geschlossen
                     (Thermostat-Vorderseite geschlossen,
                     -Hinterseite geöffnet)
 

Als zweite Stufe (eingeschaltet durch Thermostat bei normaler Betriebstemperatur) wird der Kühler dem Stufe-1-Kreislauf zugeschaltet, sobald der Thermostat sich teilweise öffnet, Abb.6.
 

         Abb.6   Stufe II
                     Alle Kreisläufe geöffnet
                     (Thermostat-Vorder- und Hinter-
                     seite geöffnet)
 

Als dritte Stufe werden (nur bei extrem hoher Betriebstemperatur) durch den Thermostat der Bypass-Kreislauf geschlossen und das in Stufen I und II dadurch strömende Kühlmittel in den Kühler umgeleitet, Abb.7.
 
 

         Abb.7   Stufe III
                     Bypass-Kreislauf vom Ansaug-
                     krümmer zum Thermostat ge-
                     schlossen
                     (Thermostat-Vorderseite ge-
                     öffnet, Hinterseite geschlossen)
 
 

3,0 Ltr. V6-OHV-Motor
(Abb.4)
 
Beim Erreichen der normalen Betriebs- oder einer darüber liegenden Temperatur fließt Kühlmittel vom Unterteil des Kühlers durch die Wasserpumpe und in die rechte Zylinderreihe. Von der Hinterseite der rechten Zylinderreihe gelangt das Kühlmittel jetzt in die linke Zylinderreihe. Kalibrierte Löcher in den Zylinderkopfdichtungen lassen das Kühlmittel aus jeder Zylinderreihe gleichmäßig in die Zylinderköpfe einströmen.
 
An der Vorderseite des Ansaugkrümmers befindet sich der Thermostat, Abb.4, über den das Kühlmittel in den Kühlwasserkasten gelangt, von wo aus es die Kühlerröhrchen durchfließt und von der durch den Kühler geleiteten Luftströmung abgekühlt wird.
 
Der Kühlmittelumlauf vom Unterteil des Kühlers durch den Motor und zurück erfolgt mittels der Wasserpumpe.
 
Ein Wachsthermostat in Verbindung mit einem Bypass-Kanal (Durchflussmenge ungesteuert) bewirkt eine schnelle Aufwärmung des Motors und sorgt außerdem für eine angemessene und beständige Betriebstemperatur. Bei kaltem Kühlmittel bleibt der Thermostat geschlossen, wobei der Umlauf mit Hilfe des Bypass-Kanals auf den Motor und die Heizung beschränkt ist.
 
Bei voll geöffnetem Thermostat wird der unbeschränkte Kreislauf durch Zylinderblock, Zylinderköpfe, Ansaugkrümmer, Kühler, Heizung und Bypass-Kanal hergestellt.
 
 
 

PRÜFUNG UND EINSTELLUNG

Kühlmittelstand sowie Kühlmitteldichte (vorgeschriebene Dichte: 1,080) in den normalen Wartungsintervallen prüfen. Außerdem Kühlsystem auf Undichtigkeiten überprüfen und Keilriemenspannung kontrollieren bzw. nach folgender Anweisung einstellen:
 
 
Keilriemen spannen
  1. Klemmschraube der Lichtmaschinen- Verstelllasche sowie Lichtmaschinen- Befestigungsschrauben lösen, Abb.8.
     
  2. Keilriemen durch Wegschwenken der Lichtmaschine vom Motor spannen.
     
  3. Keilriemen soweit spannen, bis das Gesamtspiel an der längsten Spannweite des Riemens bei normalem Fingerdruck 13 mm beträgt, Abb.9.
     
  4. Klemm- und Befestigungsschrauben wieder festziehen.
     
     

Frostschutzmittel-Konzentration prüfen

Hin und wieder sollte die Kühlmitteldichte mit einer Frostschutzspindel geprüft werden. Bei einer Konzentration von 50% beträgt die Kühlmitteldichte 1,080.
 
Ein 50% Anteil von Ford- Langzeit- Kühlkonzentrat- Extra, das ein wirksames Korrosionsschutzmittel enthält, sollte ohne Rücksicht auf das jeweilige Klima stets im Kühlsystem verbleiben, jedoch ist das Kühlmittel alle zwei Jahre zu erneuern. Wird das Kühlsystem lediglich mit Wasser gefüllt, so können schwere Korrosionsschäden entstehen.
 
 
 

         Abb.8   Dreipunktbefestigung der
                    Lichtmaschine
 

         Abb.7   Gesamtspiel an der längsten
                     Spannweite messen
 

SPEZIALWERKZEUGE
 

Englische
Ausführung
Europäische
Ausführung
Deutsche
Ausführung
   Werkzeug-Bezeichnung

   92-A   

   Kühlsystem-Tester

 

TECHNISCHE DATEN
 

 Kühlsystem
 
 Typ
 
 Füllmenge (mit Heizung)                 1,3 Ltr. OHV
                                                     1,6 Ltr. OHC
                                                     2,0 Ltr. OHC
                                                2,3 Ltr. OHV V6
                                                3,0 Ltr. OHV V6
 
 Frostschutzmittel
 
 
 
 
Überdruck-Kühlsystem, Pumpenumlaufkühlung
 
4,65 Liter
5,76 Liter
6,13 Liter
7,80 Liter
9,32 Liter
 
Ford-Langzeit-Kühlkonzentrat-Extra
(nach Spezifikation S-M97B-1002-A)
 
 
 Frostschutzmittel-Konzentration
 
 Kühlmitteldichte
 (wenn kein anderer Zusatzstoff im Kühlmittel)
 
 Anteil des Kühlkonzentrats in Volumen %
 
 bleibt flüssig bis...
 
 Stockpunkt...
 
 Beachte: Ein 50% Anteil von Ford- Langzeit-
 Kühlkonzentrat- Extra, das ein wirksames
 Korrosionsschutzmittel enthält, sollte ohne
 Rücksicht auf das jeweilige Klima stets im
 Kühlsystem verbleiben, jedoch ist das Kühl-
 mittel alle 2 Jahre zu erneuern. Wird das
 Kühlsystem lediglich mit Wasser gefüllt, so
 können eventuell schwere Korrosionsschäden
 entstehen.
 
 
 
 
1,080
 
 
50 %
 
-37° C
 
-58° C
 Kühler
 
 Typ
 
 Verschlussdeckel - Betriebsdruck
 
 
 
 
Rippenrohrkühler
 
0,91 kp/cm2
 
 
 
 Thermostat
 
 Typ
 
 Öffnet bei...
 
 Ganz geöffnet bei...
 
 Beachte: Bei Thermostaten in Betrieb ist für
 diese Werte eine Toleranz von ± 3° C zulässig)
 
 
 
 
Wachsthermostat
 
85° ... 89° C
 
99° ... 102° C
 Wasserpumpe
 
 Typ
 
 
 
 
Schleuderpumpe
 
 
 
 Keilriemen
 
 Gesamtspiel
 
 
 
 
 
13 mm gemessen in der Mitte der längsten
Spannweite des Keilriemens
 
 
 
 Anzugsdrehmomente
 
 Lüfter
 Wasserpumpe
 Thermostatgehäuse
 
 
 
 
7 ... 10 Nm (0,7 ... 1,0 kpm)
7 ... 10 Nm (0,7 ... 1,0 kpm)
17 ... 21 Nm (1,7 ... 2,1 kpm)
 
 
 

Januar 1974

FORD CAPRI - GRUPPE 24