Hinterachse/Aufhängung/Gelenkwelle


15 Hinterachse/Aufhängung/Gelenkwelle

Inhalt

Arbeitspositionen

 

ALLGEMEINES

Die Capri II - Fahrzeuge sind analog der bisherigen Modellreihe mit Hinterachsen zwei verschiedener Bauarten ausgestattet. Im nachfolgenden Allgemeintext und in der Reparaturbeschreibung werden diese Hinterachsen mit "D" und "J" - Hinterachse benannt.

Hinterachse

Bei der "D"-Hinterachse ist das Ausgleichgetriebe direkt im Achsgehäuse gelagert. Für eventuell auftretende Reparaturen im Hinterachsgetriebe muss die Hinterachse ausgebaut werden.

Die "J"-Hinterachse ist durch ein abschraubbares Hinterachsgetriebe - d.h. einem Träger mit Ausgleichgetriebe - gekennzeichnet. Reparaturen am Hinterachsgetriebe erfordern dementsprechend keinen Ausbau der Hinterachse, sondern lediglich des Hinterachsgetriebes.

Aufhängung

Die Hinterachsaufhängung erfolgt durch zwei parallel zur Fahrzeuglängsachse angeordnete halbelliptische Längsblattfedern, einem Querstabilisator und zwei Teleskopstoßdämpfern.

Gelenkwelle

Zur Übertragung der Antriebskraft vom Getriebe auf die Hinterachse werden einteilige und geteilte Gelenkwellen verwendet. Die geteilte Gelenkwelle ist mit einem Mittellager und zusätzlichem Kreuzgelenk bzw. Gleichlaufschiebegelenk versehen. Beim Einbau einer Gelenkwelle mit Gleichlaufschiebegelenk ist unbedingt auf die Einbaufolge in Position 15 514 zu achten.

 
Abb. 1   Hinterachsen "D" und "J" 

 

FUNKTIONSBESCHREIBUNG

Hinterachse

Das Antriebskegelrad läuft auf zwei Kegelrollenlagern, die in der "D"-Hinterachse durch einen Distanzring und in der "J"-Hinterachse durch eine Schrumpfhülse (Zusammendrücken der Hülse durch Anziehen der selbstsichernden Mutter - Antriebskegelrad) vorgespannt werden, Abb.2 und Abb.3. Die richtige Eingriffstiefe des Kegelrades in das Tellerrad wird durch passende Distanzscheiben, die zwischen Kegelradkopf und hinterem Kegelrollenlager eingesetzt sind, erzielt.
 
Das Tellerrad ist mit dem Ausgleichgetriebe verschraubt und läuft mit diesem ebenfalls auf zwei Kegelrollenlagern. Bei der "D"-Hinterachse werden beide Lager durch Rückfederung des Achsgehäuses nach dem Spreizen vorgespannt (Ausgleichscheiben zwischen Ausgleichgetriebegehäuse und Kegelrollenlager, Abb.2). Das Vorspannen der Kegelrollenlager vom Ausgleichgetriebe der "J"-Hinterachse erfolgt durch Verstellen der seitlichen Ringmuttern, Abb.3. Der Kraftfluss erfolgt bei beiden Hinterachsen über je zwei Ausgleich- und Seitenwellenkegelräder zu den beiden Hinterachsseitenwellen.
 
Die Hinterachswellen sind durch eine Vielkeilverzahnung mit dem Hinterachswellenkegelrädern im Ausgleichgetriebe verbunden und laufen an ihren äußeren Enden in Kugellagern. Die Kugellager sind mit einem Dichtring versehen, der das Achsgehäuse nach innen hin abdichtet.
 
 
 

        Abb. 2   "D"-Hinterachse
                      A = Distanzring
                         B = Ausgleichscheibe Antriebs-
                               Kegelrad
                            C = Scheiben Ausgleich-
                                   Getriebegehäuse
 

        Abb. 3   "J"-Hinterachse
                     A = Schrumpfhülse
                        B = Ausgleichscheibe Antriebskegelrad
                           C = Ringmuttern
 

Aufhängung

Die halbelliptischen Längsblattfedern sind in ihren Aufhängungen an den Längsträgern der Bodengruppe in Silentbüchsen bzw. Gummibüchsen gelagert, um die Übertragung von Rollgeräuschen und Vibrationen auf die Karosserie zu verhindern. Die Hinterachse ist an den Federn asymmetrisch befestigt, d.h. der Abstand zu der vorderen Federaufhängung ist kürzer als zu der hinteren. Dadurch wird das Aufschaukeln der Federn während der Beschleunigung oder bei Befahren von schlechten Straßen verhindert.
 
Hydraulische, doppelwirkende Teleskop-Stoßdämpfer sind zwischen Hinterachse und Bodengruppe angeordnet. Durch eine hermetische Abdichtung erfordern sie keinerlei Wartung.
 
Zusätzlich gelangt ein als Drehstabfeder ausgelegter Stabilisator zum Einbau. Damit wird eine Minderung der Rollneigung und ein besseres Eigenlenkverhalten des Fahrzeuges erreicht. In Lagergummis eingefasst, ist der Stabilisator durch zwei Haltebügel drehbar an den Hinterachsrohren befestigt. Die beiden aufgeschraubten Endstücke sind mit Silentbüchsen versehen und an den Längsträgern der Bodengruppe angeschraubt. Beim Aus- und Einbau des Stabilisators sowie beim Auswechseln der Silentbüchsen sind die Reparaturhinweise in den Positionen 15 752 und 15 756 4 zu beachten.
 
Gelenkwelle
 
Die Gelenkwellen sind einerseits über ein Kreuzgelenk mit der Getriebeabtriebswelle (Vielkeilverzahnung) und auf der anderen Seite über ein Kreuzgelenk mit dem Flansch des Antriebskegelrades verbunden. Die geteilten Gelenkwellen sind unmittelbar hinter dem Zwischenlager mit einem dritten Kreuzgelenk bzw. Gleichlaufschiebegelenk versehen, Abb.5 und Abb.6.
 

        Abb. 4   Hinterachsaufhängung
 

        Abb. 5   A = einteilige Gelenkwelle
                       B = geteilte Gelenkwelle mit
                              Kreuzgelenk
 

        Abb. 6   Geteilte Gelenkwelle mit Gleichlaufschiebegelenk. Beim Einbau dieser Welle ist auf die 
                     Einbaufolge in Position 15 514 zu achten.
 
 

Einbautabelle - Hinterachse und Gelenkwelle

Capri II Motor Hinterachse Gelenkwelle
"D" "J" einteilig geteilt
FoG  1,3 HC   x   x
 1,6 HC x x   x
 1,6 HC (GT) x x   x
 2,3 HC x     x
 3,0 HC x     x
FoB  1,3 HC   x x  
 1,6 HC   x   x
 1,6 HC (GT) x x   x
 2,0 HC x     x
 3,0 HC x     x

FoG: Ford Deutschland
FoB: Ford England

 

PRÜFUNG UND EINSTELLUNG

Zum Überprüfen des Ölstandes muss das Fahrzeug auf ebenem Boden stehen. Den Füll- bzw. Ölstandstopfen entfernen. Der Ölspiegel soll bis zur Unterkante der Einfüllöffnung reichen. Falls erforderlich, vorgeschriebenes Öl auffüllen. Stopfen wieder einsetzen.
 
 
 

        Abb. 7   Ölstandstopfen an den Hinterachsen
 

SPEZIALWERKZEUGE
 

Englische
Ausführung
Europäische
Ausführung
Deutsche
Ausführung
   Werkzeug-Bezeichnung

15-008
   Messblock

15-008-03
   Stufenblock
15-019
(P-4133)
15-019
(G2-4209-B)
   Messwelle
15-020
(P-4134)
15-020
(G2-4209-C)
   Meisterritzel
15-021
(P-4136)
15-021
(G3-4209-A)
   Differentiallager-Einstellung, Druckspindel
15-022
(P-4008)
15-022
(G2-4209-E)
   Messuhrhalter
15-023
(P-4135)
15-023
(G2-4209-F)
   Druckmessgerät
15-024
(P-4137)
15-024
(G3-4209-B)
   Messbüchse
15-025
(P-4128)
15-025
(G3-4221-B)
   Differentiallager, Aufpressdorn
15-026 15-026
(G3-4221-A)
   Differentiallager, Abzieher

15-030
   Universal Flanschhalteschlüssel

15-031
P-4080

15-031
(G2-4221-B)
   Differentiallager, Aufpressdorn

15-033
(P-4127-A)

15-033
(G3-4116-B)
   Lagerlaufringe-Achsgehäuse, Einzieher

15-034
(P-4013-3)

15-034
(G2-4616-B)
   Lagerlaufringe-Achsgehäuse, Einzieher
15-041
(P-4131)
15-041
(547-D)
   Drehmomentlehre
15-042
(G2-4621-B)
15-042
(G2-4621-B)
   Antriebskegelradlager, Aufpressdorn
15-043
(P-4015-A)
15-043
(P-4015-A)
   Lagerlaufringe-Achsgehäuse, Aufpressdorn
15-046
(SM-991-A)
15-046
(4201)
   Messuhr mit mm Einteilung

15-047-A
   Dichtring-Antriebskegelrad, Einbaudorn

15-048
P-4130-A

15-048
(G2-4676-A1)
   Dichtring-Antriebskegelrad, Auszieher

16-009
P-4077-A

16-009
(G2-4200)
   Aufspannvorrichtung, Hinterachse

21-023
   Universalwelle
   G1-1225       Seitenwellenlager Auf- und Abzieher
   (Hauptwerkzeug)
   G2-1225-A1       Seitenwellenlager Abzieher
   (Zusatzstück für G1-1225)
   G2-1225-B1       Seitenwellenlager Aufzieher
   (Zusatzstück für G1-1225

P-4138

G3-4200
   Aufspannvorrichtung, Hinterachse
   G3-4621-A       Antriebskegelradlager, Abzieher

P-4000-28

G2-4621-A1
   Antriebskegelradlager-Abzieher

P-4129-B

G2-4676-A
   Dichtring-Antriebskegelrad, Einpressdorn

6312-A

G2-4851-A
   Flanschabzieher
   370      Grundplatte
   550      Handgriff
   P-4009      Differentiallager-Vorspannung, Messvorrichtung
   P-4084      Seitenwellenlager, Presssitzlehre
   P-4090-2      Seitenwellenlager, Aufzieher
   (Zusatzstück für 370)
   P-4090-6      Seitenwellenlager Abzieher
   (Zusatzstück für 370
   P-4090-12-A      Antriebskegelradlager, Abzieher
   (Zusatzstück für 370)
15-008-03
15-001
15-008-03
15-001
   Einstellblöckchen für Stufenlehre
   G2-4209-A
15-008-03
P-4132-B
15-008-03
G2-4209-A
   Stufenlehre
   15-019  
   P-4075
   Messwelle
   15-020  
   P-4075-4
   Meisterritzel

15-030
P-4097

15-030
G2-4851-B
   Flanschhalter
   15-030  
   C-4114
   Flanschhalter
   CP-4013-A      Lagerlaufringe-Achsgehäuse, Einzieher
   (Hauptwerkzeug)

Achtung
 
Folgende Darstellungen wurden für die Werkzeugabbildungen und -nummern gewählt:

  1. Bei den in der Mitte der Bildleiste gezeigten Werkzeugen handelt es sich um Europa-Werkzeuge. D.h. das Werkzeug wird vom deutschen und englischen Lieferanten gefertigt und mit der gleichen Nummer benannt.
    Beispiel: 15-6/15-008
     

  2. Befindet sich unter der Europa-Nummer eine weitere Nummer in Klammern gesetzt, so handelt es sich dabei um die alte Werkzeugnummer. Dieses Werkzeug ist in Deutschland und England gleich und wurde jetzt nur mit einer Europa-Nummer versehen.
    Beispiel: 15-7/15-041
     

  3. Werkzeugnummer weiß im schwarzen Feld: Dieses Werkzeug wird nicht mehr hergestellt und durch das gegenüberstehende Werkzeug ersetzt.
    Beispiel: 15-7/15-033 deutsches Werkzeug entfällt
                15-7/15-034 englisches Werkzeug entfällt

 

ARBEITSPOSITIONEN


15 212   HINTERACHSE MIT AUFHÄNGUNG AUS- UND EINBAUEN

KEIN SPEZIALWERKZEUG ERFORDERLICH
 
 
 

Ausbauen

  1. Fahrzeug unter den Längsträgern aufbocken, Wagenheber unter der Hinterachse lassen.
     
  2. Gelenkwelle vom Flansch Antriebskegelrad abbauen.
     
  3. Handbremsseil am Zwischenhebel der Hinterachse lösen und herausziehen, Abb.8.
     
     
     
  4. Bremsschlauch von Bremsrohrleitung hinten rechts trennen und Leitung gegen auslaufende Bremsflüssigkeit verschließen, Abb.9.
     
  5. Beide Stoßdämpfer vom Hinterachsgehäuse abbauen. Hierzu den Achskörper mit einem Wagenheber anheben.
     
     
     
     
     
  6. Stabilisator vom Längsträger Bodengruppe abbauen, Abb.10.
     
  7. Federgehänge hinten (je zwei Laschen) und Bolzen (2) der vorderen Federaufhängung ausbauen. Federenden, falls erforderlich, mit einem Schraubendreher aus den Federböcken drücken, Abb.11.
     
  8. Hinterachse komplett mit Aufhängung absenken und herausheben.
     

        Abb. 8   Zwischenhebel - Handbremse
 

        Abb. 9   Bremsschlauch an Bremsrohrleitung
 

        Abb.10   Befestigung - Stabilisator an
                     Bodengruppe
 

Einbauen
  1. Hinterachse komplett mit Aufhängung mittels Wagenheber in Einbaulage heben. Vordere Federenden in die Federböcke einsetzen und Federbolzen von innen nach außen einführen. Muttern noch nicht festziehen.
     
  2. Federgehänge einbauen, falls erforderlich, Gummibüchsen im Längsträger auswechseln. Muttern noch nicht festziehen, Abb.11.
     
  3. Stabilisator an Längsträger Bodengruppe anbauen, Muttern noch nicht festziehen. Stoßdämpfer an Hinterachsgehäuse montieren, Abb.12.
     
  4. Handbremsseil an Zwischenhebel der Hinterachse befestigen und so einstellen, dass der Hebel vom Anschlag etwas abhebt, Abb.8.
     
     
     
     
     
     
  5. Gelenkwelle an Flansch Antriebskegelrad anbauen (neue Federringe verwenden). Schrauben mit vorgeschriebenem Drehmoment festziehen, Abb.13.
     
  6. Bremsschlauch an Bremsrohrleitung anschließen und hinteren Bremskreis entlüften, Fahrzeug ablassen.
     
  7. Muttern der vorderen und hinteren Federaufhängung sowie Muttern Stabilisator an Bodengruppe mit vorgeschriebenem Drehmoment festziehen.
     
    Alle Muttern, Hinterfeder bzw. Stabilisatorbefestigung an Bodengruppe, dürfen nur unter Belastung der Feder, d.h. im eingefederten Zustand, festgezogen werden.
     
     
     

        Abb.11   Federgehänge hinten
 

        Abb.12   Untere Stoßdämpferbefestigung
 

        Abb.13   Gelenkwelle an Flansch
                     Antriebskegelrad
 


15 214   HINTERACHSE AUS- UND EINBAUEN

KEIN SPEZIALWERKZEUG ERFORDERLICH
 
 
 
Ausbauen
  1. Radmuttern lösen, Fahrzeug unter den Längsträgern aufbocken und Hinterräder abbauen.
     
  2. Gelenkwelle vom Flansch Antriebskegelrad abbauen, Abb.14.
     
  3. Handbremsseil am Zwischenhebel der Hinterachse lösen und herausziehen.
     
     
     
     
  4. Bremsrohrleitung vom Bremsschlauch hinten rechts trennen und Leitung gegen auslaufende Bremsflüssigkeit verschließen, Abb.15.
     
  5. Beide Stoßdämpfer von der Hinterachse abbauen, hierzu den Achskörper mit einem Wagenheber anheben.
     
     
     
     
     
     
  6. Beide Haltebügel des Stabilisators von der Hinterachse abschrauben. Hierzu den Stabilisator mit einem geeigneten Werkzeug nach hinten ziehen, um die Schrauben spannungsfrei herausdrehen zu können, Abb.16.
     
  7. Muttern der Federbügel abschrauben. Federbügel entfernen und Hinterachse herausheben.
     

        Abb.14   Gelenkwelle an Flansch
                     Antriebskegelrad

 

        Abb.15   Bremsschlauch an Bremsrohrleitung
 

        Abb.16   Befestigung Stabilisator an Hinterachse
 

Einbauen
  1. Hinterachse einsetzen, dabei richtige Lage der Feder-Herzbolzen sowie der oberen Gummilager beachten, Abb.17. Gelenkwelle lose an Flansch Antriebskegelrad montieren (neue Federringe verwenden).
     
  2. Untere Gummilager, Gegenplatten und Federbügel ansetzen (Korrekte Lager beachten). Neue selbstsichernde Muttern verwenden und mit vorgeschriebenem Drehmoment festziehen, Abb.17.
     
  3. Haltebügel auf Lagergummis Stabilisator setzen. Stabilisator mit geeignetem Werkzeug auf die Lagerböcke drücken, damit die Schraubenlöcher zueinander ausgerichtet sind und die Schrauben spannungsfrei eingedreht werden können. Schrauben mit vorgeschriebenem Drehmoment festziehen.
     
  4. Stoßdämpfer an Hinterachse montieren, Ab.18. Bremsrohrleitung an Bremsschlauch anschließen. Hinteren Bremskreis entlüften.
     
     
  5. Handbremsseil am Zwischenhebel der Hinterachse befestigen und so einstellen, dass der Hebel vom Anschlag etwas abhebt, Abb.19.
     
  6. Schrauben Gelenkwelle an Flansch Antriebskegelrad mit vorgeschriebenem Drehmoment festziehen.
     
  7. Hinterräder montieren, Fahrzeug ablassen und vorgeschriebenes Hinterachsöl einfüllen.
     

        Abb.17   Befestigung Hinterachse an Federn
 
 

        Abb.18   Untere Stoßdämpferbefestigung
 

        Abb.19   Zwischenhebel Handbremse
 

 
Abb.20
             1 = Hinterachsgehäuse                              2 = Kegelrollenlager Ausgleichgetriebe
                3 = Ausgleichscheibe Ausgleichgetriebe      4 = Tellerrad
                   5 = Dichtung                                            6 = Deckel
                      7 = Flansch Antriebskegelrad                     8 = Radialdichtring
                         9 = Kegelrollenlager Antriebskegelrad        10 = Distanzring Antriebskegelrad
                            11 = Entlüftungsventil                               12 = Antriebskegelrad
                               13 = Welle Ausgleichkegelräder                 14 = Gehäuse Ausgleichgetriebe
                                  15 = Kegelrad Hinterachswelle                  16 = Ausgleichkegelrad
                                     17 = Haltering                                         18 = Hinterachsseitenwelle
 
 
 

15 214 8   HINTERACHSE ZERLEGEN UND ZUSAMMENBAUEN

ERFORDERLICHES SPEZIALWERKZEUG
 
Messblock ...............................................
Stufenblock .............................................
Messwelle ...............................................
Meisterritzel ............................................
Druckspindel ...........................................
Messuhrhalter .........................................
Druckmessgerät ......................................
Messring .................................................
Aufpressdorn Differentiallager ..................
Abzieher Differenziallager ........................
Flanschhalter ...........................................
Einzieher Lagerlaufringe ...........................
Drehmomentlehre ....................................
 15-008
 15-008-03
15-019
15-020
15-021
15-022
15-023
15-024
15-025
15-026
15-030
15-033
15-041

 
 

Hinterachse zerlegen
  1. Bremsrohrleitung abmontieren. Aufspannvorrichtung G3-4200/P-4138 am Hinterachsrohr befestigen und Hinterachse in den Montageständer spannen. Deckel mit Dichtung vom Hinterachsgehäuse entfernen (10 Schrauben) und Öl ablassen. Bremstrommeln, Seitenwellen mit Bremsträger (je Seite 4 Schrauben) demontieren, Abb.21.
     
     
     
     
  2. Beide Lagerdeckel Ausgleichgetriebe abbauen (4 Schrauben) und Ausgleichgetriebe mit zwei angespitzten Vierkanthölzern aus dem Achsgehäuse heben, Abb.22.
     

        Abb.21   Hinterachse in Aufspannvorrichtung
                     G3-4200 an Montageständer
 

        Abb.22   Gehäuse Ausgleichgetriebe herausheben
 

  1. Flansch Antriebskegelrad mit dem Spezialwerkzeug 15-030 festhalten und Mutter abschrauben, Abb.23.
     
    Da die selbstsichernde Mutter erneuert werden muss, ist die jetzt abgeschraubte für Arbeitsgänge beim Zusammenbau aufzubewahren.
     
     
     
     
     
     
     
  2. Flansch Antriebskegelrad mit dem Spezialabzieher G2-4851-A/6312-A abziehen. Antriebskegelrad aus dem Achsgehäuse nehmen, Abb.24.
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
  3. Großes Kegelrollenlager vom Antriebskegelrad abziehen. Hierzu Abziehplatte mit Zugbolzen G3-4621-A in Verbindung mit der Brücke des Abziehers G2-4621-A1 oder Grundplatte 370 mit den Einsätzen P-4090-12-A verwenden, Abb.25.
     

        Abb.23   Flansch Antriebskegelrad festhalten
 

        Abb.24   Flansch Antriebskegelrad abziehen
 

        Abb.25   Kegelrollenlager abziehen
 

  1. Kleines Kegelrollenlager und Radialdichtring mit dem Spezialdorn 15-042 gleichzeitig aus dem Achsgehäuse entfernen, Abb.26.
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
  2. Kleinen Lageraußenring mit dem Spezialdorn 15-043 heraustreiben und neuen Lageraußenring mit dem Spezialwerkzeug 15-033 einziehen. Großen Lageraußenring auf gleiche Weise erneuern (Die Druckstücke des Einziehwerkzeuges haben jeweils auf einer Seite eine Stufe zum Einziehen der Laufringe in die Hinterachse der früheren Fahrzeugtypen, die im Ø kleiner waren), Abb.27.
     
    Lageraußenringe unbedingt nacheinander auswechseln, damit jeweils ein Lageraußenring als Führung des Einziehwerkzeuges dient.
     
    Lagersitze und Anlageflächen müssen frei von Beschädigungen sein.

     

        Abb.26   Kleines Kegelrollenlager und
                     Radialdichtring herausdrücken
 

        Abb.27   A = Lageraußenring heraustreiben
                        B = Lageraußenring einziehen
 

Ausgleichgetriebe zerlegen
  1. Abzieher 15-026 an ein Kegelrollenlager des Ausgleichgetriebe-Gehäuses setzen und mit einem Schenkel in den Schraubstock spannen. So beide Lager abziehen. Bei Anwendung der Grundplatte 370 kann dieser Vorgang mit Hilfe der Einsätze 15-006 ausgeführt werden, Abb.28.
     
     
     
     
     
     
  2. Tellerradschrauben herausdrehen und Tellerrad vom Gehäuse Ausgleichgetriebe entfernen (8 Schrauben), Abb.29.
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
    Spiel der Achswellenkegelräder einzeln mit einer Fühlerlehre messen. Liegt das Spiel über dem vorgeschriebenen max. Wert von 0,15 mm, muss es durch die Montage von neuen Beilagscheiben (verschiedene Dicken siehe Ersatzteilkatalog) verringert werden. Liegt das Spiel darunter, ist ein Zerlegen des Ausgleichgetriebes bei ordnungsmäßigem Zustand der Ausgleich- und Achswellenkegelräder nicht erforderlich. Somit entfallen die Punkte 10 bis 13, Abb.13.
     

        Abb.28   Kegelrollenlager vom Ausgleich-
                     Getriebegehäuse abziehen
 

        Abb.29   Befestigung Tellerrad Ausgleich-
                     Getriebegehäuse
 

        Abb.30   Spiel der Achswellenkegelräder
                     messen
 

  1. Spannstift, der die Welle Ausgleichgetriebe im Gehäuse sichert, mit passendem Dorn heraustreiben, Abb.31, Welle Ausgleichgetriebe, Ausgleich- und Achswellenkegelräder ausbauen.
     
     
     
     
     
     
     
     
     

Ausgleichgetriebe zusammenbauen

  1. Achswellenkegelräder mit je einer neuen Beilagscheibe in das Ausgleichgetriebegehäuse einführen.
     
    Gerillte Seite der Beilagscheiben muss zum Achswellenkegelrad zeigen, Abb.32.
     
  2. Beide Ausgleichkegelräder mit je einer Druckscheibe gleichzeitig zwischen die Achswellenkegelräder drehen. Welle einschieben (Bohrung für Spannstift beachten).
     
    Spiel der Achswellenkegelräder einzeln mit einer Fühlerlehre prüfen und sicherstellen, dass es nicht über dem max. Wert von 0,15 mm liegt. Falls erforderlich, Ausgleichgetriebe wieder zerlegen und stärkere Beilagscheiben einbauen.
     
  3. Welle Ausgleichgetriebe mit einem Spannstift sichern, Abb.31.
     
  4. Tellerrad ca. 10 Minuten in kochendem Wasser erwärmen, zu den Löchern des Ausgleichgetriebe-Gehäuses ausrichten, neue Originalschrauben eindrehen und mit vorgeschriebenem Drehmoment festziehen (Kegelrollenlager noch nicht aufpressen).
     

        Abb.31   Spannstift Ausgleichgetriebewelle
 
 
 

        Abb.32   Ausgleichgetriebe zerlegt
 

Allgemeines über die Einstellung von Teller- und Antriebskegelrad
  • Teller- und Antriebskegelrad bilden grundsätzlich eine Einheit und dürfen einzeln nicht verwendet werden.
     
  • Das im Text genannte Spezialwerkzeug ist für die einzelnen Vorgänge unerlässlich.
     
  • Es ist auf unbedingte Sauberkeit und Messgenauigkeit zu achten.
     
  • Alle Lager- und Gleitstellen sind beim Einbau mit dem vorgeschriebenen Hypoidöl einzuölen.
     
  • Die Innenteile einer komplett eingestellten Achse können nicht ohne Einstell- und Messvorgänge in ein anderes, gleiches Achsgehäuse eingebaut werden.
     

Die Reihenfolge der Einstell- und Messvorgänge ist unbedingt einzuhalten:
 

  1. Ermitteln der Ausgleichscheibendicke für Antriebskegelrad.
     
  2. Messung des Gesamtspieles (Ausgleichgehäuse mit Lager im Achsgehäuse).
     
  3. Ermitteln des Distanzringes (Antriebskegelrad - Lagervorspannung).
     
  4. Ermitteln der Scheiben für beide Ausgleichgetriebeseiten.
     
  5. Tragbildkontrolle.
    a = Druckseite (Zug)
    b = Schubseite
     

 Abb.33
 

Ermitteln der Ausgleichscheibendicke für Antriebskegelrad
  1. Ausgebaute Ausgleichscheibe (oder eine neue Ausgleichscheibe beliebiger Dicke) und großes Kegelrollenlager auf das Meisterritzel 15-020 schieben, Abb.34.
     
    Für die Einstellung die Kegelrollenlager mit Hinterachsöl benetzen.
     
     
     
     
     
     
  2. Meisterritzel in das Gehäuse einsetzen und konische Mutter aufschrauben (Linksgewinde), Abb.34; äußeres Lager und Griffstück aufschieben. Druckmessgerät 15-023 aufschrauben. Griffstück der Meisterritzels festhalten und Sechskant des Druckmessgerätes bei neuen Lagern so lange im Uhrzeigersinn drehen, bis die äußere Glocke des Werkzeuges auf die zweite Strichmarkierung zeigt (bei gelaufenen Lagern auf die erste!). Meisterritzel mehrmals drehen, damit sich die Lager setzen können, Ab.35.
     
     
     
  3. Drehmomentlehre 15-041 aufsetzen und das zum Drehen des Meisterritzels erforderliche Drehmoment ablesen und notieren, Abb.36.
     
    Dieses abgelesene Drehmoment ist unbedingt beim Einbau des Antriebskegelrades einzuhalten. Werden z.B. 2,3 Nm (23 kpcm) abgelesen, so muss dieser Wert auch nach der Montage des Antriebskegelrades (+0,2 ... 0,4 Nm / 2 ... 4 kpcm) für den Reibwert des Radialdichtringes wieder abgelesen werden.
     

        Abb.34   Meisterritzel 15-020
                     A = Meisterritzel
                        B = Ausgleichscheibe
                           C = Kegelrollenlager
                              D = Konusmutter
 

        Abb.35   Druckmessgerät 15-023
                     A = Markierung für neue Lager
                        B = Markierung für gelaufene Lager
 

        Abb.36   Durchdrehmoment des Meisterritzels
                     prüfen
 

  1. Messwelle 15-019 mit den zum Einbau vorgesehenen Lagern in das Hinterachsgehäuse einlegen, Lagerdeckel (Zahl zu Zahl) aufsetzen und mit vorgeschriebenem Drehmoment festziehen, Abb.37.
     
     
     
     
     
     
     
     
     
  2. Messwelle mit einem geeigneten Dorn festhalten und Stellmutter so lange nach außen drehen, bis sich die Messwelle (nach Entfernen des Dornes) an der Stellmutter noch von Hand drehen lässt, Abb.38. Messwelle mehrmals drehen, damit sich die Lager setzen.
     
     
     
     
     
     
     
  3. Messuhr 15-046 im Halter 15-022 am Hinterachsgehäuse befestigen und Taststift auf die Mitte der Messwelle setzen. Welle langsam drehen und auf den Gesamtausschlag des Messuhrzeigers achten. Dann die Messwelle so weit drehen, bis die Messuhr den halben Wert des gemessenen Ausschlages anzeigt. Danach darf die Messwelle nicht mehr gedreht werden, Abb.39.
     

        Abb.37   Messwelle im Hinterachsgehäuse
                     eingelegt
 

        Abb.38   Messwelle einrichten
 

        Abb.39   Messwelle justieren
 

  1. Jetzt Taststift der Messuhr am äußersten Rand der Meisterritzel-Stirnfläche in unmittelbarer Nähe der Messwelle einrichten. Meisterritzel langsam drehen und auf den Gesamtausschlag des Messuhrzeigers achten. Danach Meisterritzel so weit drehen, bis die Messuhr den halben Wert des gemessenen Ausschlages anzeigt. Nach diesem Vorgang darf das Meisterritzel nicht mehr gedreht werden, Abb.40.
     
     
     
  2. Messuhr aus dem Halter entfernen und in Messblock 15-008 montieren. Messblock mit Messuhr auf eine geschliffene Fläche setzen und mit Hilfe des Stufenblocks 15-008-03 auf "0" stellen, Abb.41.
     
    Auf dem Stufenblock sind jeweils unter den einzelnen Stufen die Buchstaben der Hinterachscode eingraviert (Abb.41). Vor der Messung der "D"-Hinterachse muss die Messuhr auf dieser Stufe des Messblocks auf "0" gestellt werden.
     
     
  3. Messblock mit Messuhr auf die Stirnflächenmitte des Meisterritzels setzen und mit dem Taststift der Messuhr langsam quer über die Messwelle schieben. Messuhr beobachten und genau die Stellung festhalten, in der der Zeiger die Anzeigerichtung wechselt. Diesen Messvorgang öfter wiederholen und genauestens durchführen.
     
    Steht jetzt der Zeiger der Messuhr z.B. auf 95, so ist die unter dem Meisterritzel liegende Ausgleichscheibe um 0,05 mm zu Dick, Abb.42, wechselt der Zeiger die Anzeigerichtung bei 4, so ist die Ausgleichscheibe um 0,04 mm zu dünn, Abb.43 (Hierbei ist eine Messuhr mit Rechtslauf bei Einfedern des Taststiftes vorausgesetzt!)
     

        Abb.40   Meisterritzel justieren
 

        Abb.41   Messuhr auf "0" stellen
 

        Abb.42   Messuhranzeige: 95 - Ausgleichscheibe
                     unter dem Meisterritzel zu dick
 

Rechenbeispiel
 
Dicke der unter dem Meisterritzel
liegenden Ausgleichscheibe:              1,01 mm
Messuhranzeige links von der
"0", z.B. 95:                                 - 0,05 mm 
                                     
               0,96 mm 
 
Dieser Wert entspricht der Ausgleichscheibendicke, die zwischen großem Kegelrollenlager und Antriebskegelradkopf beigelegt werden muss.
 
  1. Mit der Mikrometerschraube eine Ausgleichscheibe ausmessen, die dem ermittelten Wert entspricht (Teil-Nummern der Ausgleichscheiben siehe Ersatzteilkatalog).
     
     

Kontrolle

  1. Meisterritzel ausbauen, alte Ausgleichscheibe entfernen. Neue ausgemessene Scheibe und Kegelrollenlager auf das Meisterritzel schieben und Meisterritzel wieder einbauen. Konische Mutter aufschrauben, Abb.44.
     
     
     
     
     
     
     
     
     
  2. Druckmessgerät aufschrauben (bei neuen Lagern so weit festdrehen, bis die zweite und bei gelaufenen Lagern die erste Markierung erreicht ist). Meisterritzel mehrmals drehen, Abb.45.
     

        Abb.43   Messuhranzeige: 4 - Ausgleichscheibe
                     unter dem Meisterritzel zu dünn
 
 
 
 
 
 
 
 

        Abb.44   A = Meisterritzel
                        B = Neue ausgemessene
                              Ausgleichscheibe
                           C = Kegelrollenlager
                              D = Konusmutter
 

        Abb.45   Druckmessgerät 15-023
                     A = Markierung für neue Lager
                        B = Markierung für gelaufene Lager
 

  1. Messuhr wieder einrichten und, wie vorher beschrieben (Punkt 21), die Stellung des halben Ausschlages am Meisterritzel ermitteln. Messuhr zur Seite schwenken.
     
     
     
  2. Nullstellung der Messuhr am Messblock mittels Stufenblock wieder prüfen, Abb.46, und Messblock auf die Stirnfläche des Meisterritzels setzen. Wird jetzt mit dem Taststift der Messuhr wie vorher (Punkt 23) quer über die Messwelle gefahren, so muss der Zeiger "0" anzeigen, wenn die vorausgegangenen Messungen genau waren. Abweichungen von höchstens 0,01 mm von der "0" sind zulässig, Abb.47.
     
    Werden trotzdem höhere Abweichungen von der "0" angezeigt, wie folgt verfahren:
     
    Anzeige rechts von der "0",
       eine um den Betrag dickere
     
    Anzeige links von der "0",
       eine um den Betrag dünnere
     
    Ausgleichscheibe einbauen.
     
    Es muss also eine neue Ausgleichscheibe ausgemessen, und der Kontrollvorgang wiederholt werden, bis eine Abweichung von max. 0,01 mm zur "0"-Stellung gemessen werden.
     
     
     
  3. Meisterritzel und Messwelle ausbauen. Ausgemessene Ausgleichscheibe mit Kegelrollenlager vom Meisterritzel entfernen und auf das einzubauende Antriebskegelrad schieben. Kegelrollenlager mit dem Spezialwerkzeug 15-042 aufpressen, Abb.48.
     

        Abb.46   Messuhr auf "0" stellen
 

        Abb.47   Messuhrstellung "0"
                     (Abweichung max. 0,01 mm)
 

        Abb.48   A = Aufpressdorn 15-042
                        B = Kegelrollenlager
                           C = Ausgemessene
                                  Ausgleichscheibe
                              D = Antriebskegelrad
 

Messung des Gesamtspiels
  1. Kegelrollenlager ohne Scheiben zuerst auf die Tellerrad-Rückseite des Ausgleichgetriebegehäuses pressen. Aufpressdorn 15-025 verwenden. Gehäuse Ausgleichgetriebe auf den Schraubstock legen (Alubacken verwenden) und zweites Kegelrollenlager aufpressen, Abb.49.
     
    Auflagefläche der Kegelrollenlager vor dem Aufpressen auf Beschädigungen prüfen (eventuell Gratbildung beim Abziehen).
     
     
     
     
  2. Druckstücke für Druckspindel 15-021 in die Achsrohre einlegen und Ausgleichgetriebe mit Lagerlaufringen einsetzen, Abb.50.
     
    Lagerdeckel aufsetzen (Zahl zu Zahl) und Schrauben festziehen. Dann Schrauben wieder lösen und mit dem Schlüssel auf leichten Anschlag bringen.
     
     
     
     
     
  3. Druckspindel 15-021, gleichgültig in welchem Achsrohr, einsetzen und mit 5 Nm (50 kpcm) festziehen. Ausgleichgetriebe mehrmals drehen und mit dem Drehmomentschlüssel nochmals den Wert von 5 Nm (50 kpcm) an der Druckspindel prüfen, Abb.51.
     

        Abb.49   Kegelrollenlager mit Werkzeug 15-031
                     aufpressen
 

        Abb.50   Druckstücke einlegen
 

        Abb.51   Druckspindel 15-021 einsetzen und
                     festziehen
 

  1. Messuhr so am Achsgehäuse befestigen, dass der Taststift innen am Tellerradbund anliegt und in der Mitte des Messbereiches der Messuhr auf "0" steht, Abb.52.
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
  2. Druckspindel dann in das andere Achsrohr setzen und wieder mit 5 Nm (50 kpcm) festziehen.
     
    Je nachdem, von welcher Seite gedrückt wird, läuft der Messuhrzeiger links oder rechts herum und ist deshalb während der Messung genau zu beobachten.
     
    Angezeigten Wert an der Uhr ablesen und als Gesamtspiel, Ausgleichgehäuse im Hinterachsgehäuse, notieren (z.B. 1,35 mm), Abb.53.
     
  3. Druckspindel lösen. Messuhr zur Seite schwenken. Ausgleichgetriebe, Druckspindel und Druckstücke entfernen.
     
     

Bestimmen des Distanzringes
(Antriebskegelrad Lagervorspannung)

  1. Messring 15-024 auf das Antriebskegelrad schieben. Lötdraht von ca. 2 mm Ø zu einem Ring biegen, der dem Ø des Antriebskegelradschaftes entspricht und auf den Messring legen, Abb.54.
     

        Abb.52   Taststift der Messuhr auf inneren
                     Tellerradbund setzen
 

        Abb.53   A = Drehmomentschlüssel
                        B = Druckspindel 15-021
                           C = Messuhr
                              D = Druckstücke
                                 E = Gesamtspiel -
                                       Ausgleichgehäuse im
                                       Hinterachsgehäuse
 
 

        Abb.54   A = Lötdrahtring
                        B = Messring 15-024
 

  1. Antriebskegelrad in das Achsgehäuse setzen. Kleines Kegelrollenlager und Flansch-Antriebskegelrad aufschieben. Die noch vom Zerlegen her aufbewahrte alte selbstsichernde Mutter aufschrauben.
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
  2. Flansch-Antriebskegelrad mit dem Flanschhalter 15-030 festhalten und Mutter langsam festziehen, Abb.55. Zwischendurch laufend das Durchdrehmoment des Antriebskegelrades mit der Drehmomentlehre 15-041 prüfen. Mutter so lange festziehen, bis das gleiche Durchdrehmoment erreicht ist, das anfangs beim Einbau des Meisterritzels notiert wurde, z.B. 2,3 Nm (23 kpcm), Abb.56.
     
    Wurde dieses Durchdrehmoment überschritten, muss der geschilderte Vorgang mit einem neuen Lötdraht wiederholt werden.
     
  3. Zusammengedrückten Lötdraht vorsichtig vom Antriebskegelrad nehmen und an zwei gegenüberliegenden Stellen dessen Dicke messen. Falls dabei die Werte unterschiedlich sind, den Mittelwert errechnen, Abb.57.
     
  4. Diesen Messwert (z.B. 1,21 mm) mit der Höhe des Messringes (9,5 mm) addieren (entsprechend diesem Beispiel: 9,5 + 1,21 = 10,71 mm). Aus den zur Verfügung stehenden Distanzringen (siehe Ersatzteil-Katalog) einen Ring auswählen, der diesem Maß entspricht.
     

        Abb.55   Flansch - Antriebskegelrad festhalten
                     und Mutter langsam festziehen
 

        Abb.56   Durchdrehmoment des
                     Antriebskegelrades prüfen
 
 

        Abb.57   Dicke des zusammengedrückten
                     Lötdrahtes messen
 

Kontrolle
  1. Antriebskegelrad mit ausgemessenem Distanzring, kleinem Kugelrollenlager, Flansch-Antriebskegelrad und alter selbstsichernder Mutter montieren; Mutter mit vorgeschriebenem Drehmoment festziehen, Abb.58.
     
  2. Antriebskegelrad mehrmals drehen, dann Durchdrehmoment mit der Drehmomentlehre 15-041 prüfen. Bei diesem Antriebskegelrad z.B. 2,3 Nm (23 kpcm), Abb.56.
     
  3. Wird dieses Durchdrehmoment nicht erreicht oder überschritten, so muss ein höherer oder kürzerer Distanzring ausgemessen und anschließend das Durchdrehmoment wieder geprüft werden.
     
  4. Anschließend Mutter und Flansch-Antriebskegelrad entfernen.
     
  5. Neuen Radialdichtring außen etwas mit Dichtmasse bestreichen und Dichtlippen einfetten (Fett lt. Spezifikation S-M1C-75A verwenden).
    Die Fettfüllung des Anlieferungszustandes muss erhalten bleiben.
    Radialdichtring mit dem Spezialwerkzeug 15-047-A bündig einpressen, Abb.59.
     
  6. Flansch-Antriebskegelrad aufsetzen. Neue selbstsichernde Mutter mit vorgeschriebenem Drehmoment festziehen. Das Durchdrehmoment muss sich nach Einbau des Radialdichtringes und unter Berücksichtigung von dessen Reibwert (0,2 ... 0,4 Nm / 2 ... 4 kpcm) zwischen 2,5 ... 2,7 Nm (25 ... 27 kpcm) bewegen.
     
     

Ermitteln der Scheiben für beide Ausgleichgetriebeseiten

  1. Beide Druckstücke wieder in die Achsrohre schieben, Abb.60. Ausgleichgetriebe mit Lageraußenringen in das Achsgehäuse legen. Lagerdeckel aufsetzen. Schrauben festziehen und wieder lösen, mit dem Schlüssel auf leichten Anschlag bringen.
     

        Abb.58   Antriebskegelrad komplett montieren
 
 
 
 
 
 
 
 
 

        Abb.59   Radialdichtring mit Werkzeug
                     15-047-A einpressen
 
 
 
 
 
 
 
 
 

        Abb.60   Druckstücke einlegen
 

  1. Ausgleichgehäuse mit der Druckspindel vom Antriebskegelrad weg mit 5 Nm (50 kpcm) bis zum Anschlag drücken. Antriebskegelrad mehrmals durchdrehen. Drehmoment von 5 Nm (50 kpcm) nochmals prüfen.
     
  2. Taststift der Messuhr senkrecht - d.h. im rechten Winkel zur Zahnflanke - auf einen Zahn des Tellerrades setzen, Abb.61. Zahnflankenspiel an vier Stellen messen (Tellerrad um jeweils zwei Schraubenköpfe weiterdrehen). Abweichungen im Zahnflankenspiel dürfen 0,05 mm nicht überschreiten. Druckspindel in das andere Achsrohr einführen und langsam einschrauben, bis ein Zahnflankenspiel von 0,01 mm gemessen wird.
     
  3. Jetzt die Messuhr mit dem Taststift innen gegen den Tellerradbund setzen, Abb.62. Skala auf "0" stellen. Danach Druckspindel in das andere Achsrohr montieren und mit einem Anzugsdrehmoment von 5 Nm (50 kpcm) einschrauben. Messuhrwert ablesen und notieren (z.B.: 0,64 mm), Abb.63. Druckspindel, Ausgleichgetriebe und Druckstücke aus dem Achsgehäuse entfernen.
     

Rechenbeispiel

Ermitteltes Gesamtspiel:                  1,35 mm
 
Mittlere Vorspannung
(grundsätzlich hinzu)                
    + 0,05 mm 
                                           
       1,40 mm

Ausgleichscheibendicke Tellerradrückseite

Gemessen:                                    0,64 mm
 
Erfahrungsgemäß
für Zahnflankenspiel abziehen:        - 0,12 mm 
(Dieses Maß ist konstant und
hat sich aus mehreren
Versuchen ergeben)                                    
                                                   0,52 mm

Ausgleichscheibendicke Tellerradvorderseite

Auf diese Seite des Ausgleichgetriebes
wird der Rest der Scheiben gelegt.
 
Gesamtspiel:                                  1,40 mm
 
Scheibendicke Tellerradrückseite
abziehen:                                    - 0,52 mm 
                                               
     0,88 mm
 

        Abb.61   Taststift der Messuhr rechtwinklig auf
                     einen Zahn des Tellerrades setzen
 
 
 
 
 
 

        Abb.62   Taststift der Messuhr auf inneren
                     Tellerradbund setzen
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

        Abb.63   Ausgleichgehäuse mit Druckspindel
                     vom Antriebskegelrad wegdrücken.
                     Messwert ablesen
 

  1. Abzieher 15-026 an ein Kegelrollenlager des Ausgleichgetriebe-Gehäuses setzen und mit einem Schenkel in den Schraubstock spannen. So beide Lager abziehen. Bei Verwendung der Grundplatte 370 kann dieser Vorgang mit Hilfe der Einsätze 15-006 ausgeführt werden, Abb.64.
     
    Auflagefläche der Kegelrollenlager vor dem Aufpressen auf Beschädigungen prüfen (eventuell Gratbildung beim Abziehen).
     
     
     
     
     
     
  2. Ausgleichscheiben wie ermittelt auflegen, Abb.65. Kegelrollenlager zuerst auf die Tellerradrückseite des Ausgleichgetriebe-Gehäuses pressen (Aufpressdorn 15-025 verwenden).
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
  3. Ausgleichgetriebe-Gehäuse auf den Schraubstock legen (Alubacken verwenden) und zweites Lager aufpressen, Abb.66.
     

        Abb.64   Kegelrollenlager Ausgleichgetriebe-
                     Gehäuse abziehen
 

        Abb.65   Ermittelte Ausgleichscheiben
                     auswählen
 

        Abb.66   Kegelrollenlager auf Ausgleichgetriebe-
                     Gehäuse pressen
 

Ausgleichgetriebe einbauen
  1. Ausgleichgetriebe in Hinterachsgehäuse drücken. Lagerdeckel aufsetzen (Zahl zu Zahl). Schrauben mit Dichtmasse einsetzen und mit dem vorgeschriebenem Drehmoment festziehen, Abb.67.
     
  2. Taststift der Messuhr rechtwinklig auf einen Zahn des Tellerrades setzen und Zahnflankenspiel messen. Das Zahnflankenspiel muss bei der "D"-Hinterachse zwischen 0,10 ... 0,20 mm liegen, Abb.68.
     
    War das Zahnflankenspiel zu groß, müssen Ausgleichscheiben an der Tellerradvorderseite entnommen und unter das andere Kegelrollenlager an der Tellerradrückseite gelegt werden. Bei zu kleinem Zahnflankenspiel umgekehrt verfahren.
     
    Bei diesem Vorgang keine Ausgleichscheiben entfernen oder zufügen, sondern nur an den Seiten der Kegelrollenlager des Ausgleichgetriebes tauschen.

     

        Abb.67   Lagerdeckel Zahl zu Zahl aufsetzen
                     und Schrauben mit vorgeschriebenem
                     Drehmoment festziehen
 

        Abb.68   Taststift der Messuhr rechtwinklig auf
                     einen Zahn des Tellerrades setzen
 

Tragbildkontrolle
 
Neue Tellerräder zeigen noch vom Probelauf im Werk her das abzustrebende Tragbild! Zur Tragbildkontrolle, die grundsätzlich nach dem Einbau von Neuteilen erfolgen muss, Zähne des Tellerrades mit Tuschierfarbe bestreichen. Schlüssel auf die Flanschmutter des Antriebskegelrades setzen und Antriebskegelrad so oft in beiden Richtungen drehen, wie Zähne auf dem Tellerrad sind. Das Tragbild wird besser sichtbar, wenn das Tellerrad dabei am äußeren Umfang mit einem Hartholzkeil gebremst wird, Abb.69.
 
Das Zahnflankenspiel hat großen Einfluss auf das Tragbild. Ist das Tragbild trotz der eingehaltenen Arbeitsfolge nicht befriedigend, so darf jetzt nur noch eine Korrektur durch Vergrößern oder Verkleinern des Zahnflankenspiels innerhalb der Toleranz vorgenommen werden. Dabei keine Ausgleichscheiben entfernen oder zufügen, sondern nur an den Seiten der Kegelrollenlager des Ausgleichgetriebes tauschen, Abb.70.
 
0,01 mm Ausgleichscheibendicke ist gleich 0,01 mm Zahnflankenspiel.
 
  1. Achsgehäuse mit neuer Dichtung und Deckel verschließen, dabei die neuen kleberbeschichteten Schrauben verwenden. Schrauben mit vorgeschriebenem Drehmoment festdrehen.
     
  2. Bremsträger auf die Hinterachsseitenwellen schieben und Seitenwellen in die Achsrohre einsetzen. Schraubenlöcher zueinander ausrichten und Schrauben mit vorgeschriebenem Drehmoment festziehen, Abb.71.
     
    Vor dem Einsetzen der Seitenwellen, Lageraußenringe oder Lagersitze in den Achsrohren mit Lithiumfett bestreichen (Fett laut Spezifikation S-MIC4515A).
     
  3. Hinterachse vom Montageständer abbauen und Bremsrohrleitung montieren.
     
  4. Nach dem Einbau der Hinterachse, vorgeschriebenes Öl einfüllen.
     
     
     

        Abb.69   Tellerrad mit einem Hartholzkeil
                     abbremsen
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

        Abb.70   Anzustrebendes Tragbild
 
 
 
 
 

        Abb.71   Schrauben der Seitenwellen festziehen
 


15 254   TRÄGER MIT AUSGLEICHGETRIEBE AUS- UND EINBAUEN

KEIN SPEZIALWERKZEUG ERFORDERLICH
 
 
 

Ausbauen

  1. Radmuttern hinten lösen und Fahrzeug unter den Längsträgern aufbocken.
     
  2. Räder abbauen und Bremstrommeln abziehen.
     
  3. Beide Seitenwellen mit Bremsträger abschrauben (je Seite 4 Schrauben). Wellen aus der Vielkeilverzahnung des Ausgleichgetriebes herausziehen, Abb.72.
     
     
     
     
     
     
     
  4. Gelenkwelle vom Flansch - Antriebskegelrad abbauen.
     
  5. Ölauffangwanne unter das Hinterachsgehäuse setzen. Träger mit Ausgleichgetriebe vom Achsgehäuse abschrauben (8 Muttern), Abb.73.
     

        Abb.72   Seitenwelle ausbauen
 

        Abb.73   Befestigung - Träger an
                     Hinterachsgehäuse
 

Einbauen

Dichtflächen an Träger und Hinterachsgehäuse reinigen, alte Dichtungsreste entfernen.

  1. Neue Dichtung auflegen, Träger mit Ausgleichgetriebe an Achsgehäuse montieren und Muttern mit vorgeschriebenem Drehmoment festziehen, Abb.74.
     
     
     
     
  2. Gelenkwelle an Flansch - Antriebskegelrad anbauen (neue Federringe verwenden). Schrauben mit vorgeschriebenem Drehmoment festziehen (bei geteilter Gelenkwelle Einbaufolge in Position 15 514 beachten), Abb.75.
     
     
     
     
     
  3. Seitenwellen einsetzen (Vielkeilverzahnung), Bremsträger anschrauben. Schrauben mit vorgeschriebenem Drehmoment anziehen, Abb.76.
     
     
     
     
     
     
  4. Bremstrommeln und Räder montieren. Fahrzeug ablassen und Radmuttern festziehen.
     
  5. Vorgeschriebenes Öl einfüllen.
     

        Abb.74   A = Träger mit Ausgleichgetriebe
                        B = Dichtung
                           C = Achsgehäuse
 

        Abb.75   Gelenkwelle an Flansch - 
                     Antriebskegelrad
 

        Abb.76   Schrauben der Seitenwelle festziehen
 

"J"-Hinterachse

 
Abb.77   1 = Hinterachsgehäuse                     2 = Dichtung
                3 = Tellerrad                                   4 = Welle - Ausgleichkegelräder
                   5 = Kegelrad - Hinterachswelle         6 = Gehäuse - Ausgleichgetriebe
                      7 = Hinterachsseitenwelle                8 = Außenlaufring - Kegelrollenlager
                         9 = Einstellmutter                           10 = Flansch - Antriebskegelrad
                            11 = Radialdichtring                        12 = Innenlaufring mit Kegelrollen
                               13 = Außenlaufring Kegelrollenlager 14 = Ausgleichkegelrad
                                  15 = Innenlaufring mit Kegelrollen    16 = Antriebskegelrad
                                     17 = Träger - Ausgleichgetriebe        18 = Schrumpfhülse Antriebskegelrad
                                        19 = Ausgleichscheibe - Antriebskegelrad
 
 
 

15 254 8   TRÄGER MIT AUSGLEICHGETRIEBE ZERLEGEN UND ZUSAMMENBAUEN

ERFORDERLICHES SPEZIALWERKZEUG:
 
Aufspannvorrichtung ................................
Messblock ...............................................
Stufenblock .............................................
Messwelle ...............................................
Meisterritzel ............................................
Messuhrhalter .........................................
Druckmessgerät ......................................
Abzieher Differentiallager .........................
Flanschhalter ...........................................
Aufpressdorn Differentiallager ..................
 16-009
15-008
 15-008-03
15-019
15-020
15-022
15-023
15-026
15-030
15-031

 
 

Ausgleichgetriebe und Antriebskegelrad ausbauen

  1. Aufspannvorrichtung 16-009 montieren und Träger mit Ausgleichgetriebe in den Montageständer spannen, Abb.78.
     
     
     
     
     
     
  2. Sicherungsbleche an den Ringmuttern entfernen (2 Schrauben).
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
  3. Lagerdeckel kennzeichnen und abschrauben (4 Schrauben). Ausgleichgetriebe mit Ringmuttern aus dem Gehäuse heben, Abb.79.
     

        Abb.78   Träger mit Ausgleichgetriebe in
                     Aufspannvorrichtung 16-009 an
                     Montageständer

 

        Abb.79   Lagerdeckel kennzeichnen und
                     abschrauben
 

  1. Flansch - Antriebskegelrad mit dem Spezialwerkzeug 15-030 festhalten und Mutter abschrauben, Abb.80.
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
  2. Flansch - Antriebskegelrad mit dem Abzieher G2-4851-A/6312-A abziehen. Antriebskegelrad ausbauen (evtl. mit einem Kunststoffhammer aus dem Gehäuse klopfen), Abb.81.
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
  3. Inneres Kegelrollenlager vom Antriebskegelrad abziehen. Hierzu Abzieher G2-4621-A1 oder Grundplatte 370 mit den Einsetzen P-4000-28 verwenden, Abb.82.
     

        Abb.80   Flansch - Antriebskegelrad festhalten
 

        Abb.81   Flansch - Antriebskegelrad abziehen
 

        Abb.82   Kegelrollenlager abziehen
 

  1. Äußeres Kegelrollenlager und Radialdichtring mit dem Spezialdorn 15-042 gleichzeitig aus dem Achsgehäuse entfernen, Abb.83.
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
  2. Lageraußenring vom äußeren Kegelrollenlager mit dem Spezialdorn 15-043 heraustreiben und neuen Lageraußenring mit dem Spezialwerkzeug 15-034 einziehen.
     
    Inneren Lageraußenring auf gleiche Weise erneuern, Abb.84.
     
    Lageraußenringe unbedingt nacheinander auswechseln, damit jeweils ein Lageraußenring als Führung des Einziehwerkzeuges dient.
     
    Lagersitze und Anlageflächen müssen frei von Beschädigungen sein.

     

        Abb.83   Äußeres Kegelrollenlager und
                     Radialdichtring herausdrücken.
 

        Abb.84   A = Lageraußenring heraustreiben
                        B = Lageraußenring einziehen
 

Ausgleichgetriebe zerlegen
  1. Abzieher 15-026 an ein Kegelrollenlager des Ausgleichgetriebe-Gehäuses setzen und mit einem Schenkel in den Schraubstock spannen. So beide Lager abziehen, Abb.85.
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
  2. Tellerradschrauben herausdrehen und Tellerrad vom Gehäuse Ausgleichgetriebe entfernen (6 Schrauben), Abb.86.
     
     
     
     
     
     
     
     
     
    Spiel der Achswellenkegelräder einzeln mit einer Fühlerlehre messen, Abb.87. Liegt das Spiel über dem vorgeschriebenen max. Wert von 0,15 mm, muss es durch die Montage von neuen Beilagscheiben (verschiedene Dicken siehe Ersatzteilkatalog) verringert werden. Liegt das Spiel darunter, ist ein Zerlegen des Ausgleichgetriebes bei ordnungsgemäßem Zustand der Ausgleich- und Achswellenkegelräder nicht erforderlich. Somit entfallen die Punkte 11 bis 14.
     

        Abb.85   Kegelrollenlager vom Ausgleich-
                     Getriebegehäuse abziehen
 

        Abb.86   Befestigung Tellerrad an Ausgleich-
                     Getriebegehäuse
 

        Abb.87   Spiel der Achswellenkegelräder messen
 

  1. Spannstift, der die Welle Ausgleichgetriebe im Gehäuse sichert, mit passendem Dorn heraustreiben. Welle Ausgleichgetriebe, Ausgleich- und Achswellenkegelräder ausbauen, Abb.88.
     
     
     
     
     
     
     
     

Ausgleichgetriebe zusammenbauen

  1. Achswellenkegelräder mit je einer neuen Beilagscheibe in das Ausgleichgetriebegehäuse einführen.
     
    Gerillte Seite der Beilagscheiben muss zum Achswellenkegelrad zeigen, Abb.89.
     
  2. Beide Ausgleichkegelräder mit je einer Druckscheibe gleichzeitig zwischen die Achswellenkegelräder drehen. Welle einschieben (Bohrung für Spannstift beachten).
     
    Spiel der Achswellenkegelräder einzeln mit einer Fühlerlehre prüfen und sicherstellen, dass es nicht über dem max. Wert von 0,15 mm liegt. Falls erforderlich, Ausgleichgetriebe wieder zerlegen und stärkere Beilagscheiben einbauen.
     
  3. Welle Ausgleichgetriebe mit einem Spannstift sichern.
     
  4. Tellerrad ca. 10 Minuten in kochendem Wasser erwärmen, zu den Löchern des Ausgleichgetriebe-Gehäuses ausrichten, neue Originalschrauben eindrehen und mit vorgeschriebenem Drehmoment festziehen, Abb.90.
     

        Abb.88   Spannstift Ausgleichgetriebewelle
 

        Abb.89   Ausgleichgetriebe zerlegt
 
 
 
 

        Abb.90   Befestigung Tellerrad an Ausgleich-
                     Getriebegehäuse
 

Allgemeines über die Einstellung von Teller- und Antriebskegelrad
  • Teller- und Antriebskegelrad bilden grundsätzlich eine Einheit und dürfen nicht einzeln verwendet werden.
     
  • Das im Text genannte Spezialwerkzeug ist für die einzelnen Vorgänge unerlässlich.
     
  • Es ist auf unbedingte Sauberkeit und Messgenauigkeit zu achten.
     
  • Alte Lager- und Gleitstellen sind beim Einbau mit dem vorgeschriebenen Hypoidöl einzuölen.
     
  • Die Innenteile einer komplett eingestellten Achse können nicht ohne Einstell- und Messvorgänge in ein anderes, gleiches Achsgehäuse eingebaut werden.
     

Die Reihenfolge der Einstell- und Messvorgänge ist unbedingt einzuhalten:
 

  1. Ermitteln der Ausgleichscheibendicke für Antriebskegelrad.
     
  2. Einbau des Antriebskegelrades (Bestimmen der Lagervorspannung Antriebskegelrad).
     
  3. Einbau des Ausgleichgetriebes (Bestimmen der Lagervorspannung und des Zahnflankenspieles).
     
  4. Tragbildkontrolle.
    a = Druckseite (Zug)
    b = Schubseite
     

 Abb.91
 

Ermitteln der Ausgleichscheibendicke für Antriebskegelrad
  1. Das Ermitteln der Scheibendicke und die damit zusammenhängenden Einstellarbeiten entsprechen denen der "D"-Hinterachse Position 15 214 8, Punkt 15 bis 29.
     
     
     
     
     
     
    Folgende Unterschiede müssen jedoch berücksichtigt werden:
     
    Die zum Einbau vorgesehenen Lager mit beiden Einstellmuttern (Ringmuttern) auf die Messwelle 15-019 drücken und so in das Gehäuse einlegen, dass beide Einstellmuttern mit dem Gehäuse außen fast bündig sind. Wenn nötig, Stellmutter der Messwelle in ihrer Stellung etwas verändern, Abb.92. Einstellmuttern leicht beidrehen (bis zur Anlage an die Lageraußenringe).
     
     
     
     
     
     
    Beide Lagerdeckel aufsetzen (auf Kennzeichnung achten) und die Schrauben fingerfest beidrehen. Dabei darauf achten, dass sie Lagerdeckel voll zur Anlage kommen (Einstellmuttern im richtigen Gewindeeingriff). Schrauben mit vorgeschriebenem Drehmoment festziehen, Abb.93.
     

        Abb.92   Messwelle einlegen
 

        Abb.93   Lagerdeckel aufsetzen, dabei auf
                     korrekte Anlage der Deckel achten
                     (Pfeil)
 

        Abb.94   Messwelle und Meisterritzel justieren
 

Einbau des Antriebskegelrades
(Bestimmen der Lagervorspannung)
  1. Antriebskegelrad mit neuer Schrumpfhülse in das Trägergehäuse einsetzen und äußeres Kegelrollenlager aufschieben, Abb.95.
     
     
     
     
     
     
     
     
  2. Neuen Radialdichtring außen etwas mit Dichtmasse bestreichen und Dichtlippen einfetten (Fett lt. Spezifikation S-MIC75A verwenden).
     
    Die Fettfüllung des Anlieferungszustandes muss erhalten bleiben.
     
    Radialdichtring mit dem Spezialwerkzeug G2-4676B/P-4129-B bündig einpressen, Abb.96.
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
  3. Flansch Antriebskegelrad aufsetzen und neue selbstsichernde Mutter aufschrauben. Flansch mit dem Flanschhalter 15-030 festhalten und Mutter langsam festziehen, Abb.97.
     

        Abb.95   Antriebskegelrad mit Kegelrollenlager
                     und Schrumpfhülse
 

        Abb.96   Radialdichtring mit Werkzeug
                     G2-4676B einpressen
 

        Abb.97   Flansch Antriebskegelrad festhalten
                     und Mutter langsam festziehen
 

Zwischendurch laufend das Durchdrehmoment des Antriebskegelrades mit der Drehmomentlehre 15-041 prüfen, Abb.98. Mutter so lange festziehen, bis das gleiche Durchdrehmoment erreicht ist, das anfangs beim Einbau des Meisterritzels (Position 15 214 8, Punkt 17) notiert wurde. Bei diesem Antriebskegelrad z.B. 2,3 Nm (23 kpcm). Das Durchdrehmoment muss sich somit nach Einbau des Radialdichtringes und unter Berücksichtigung von dessen Reibwert (0,2 ... 0,4 Nm / 2 ... 4 kpcm) zwischen 2,5 ... 2,7 Nm (25 ... 27 kpcm) bewegen.
 
Wurde dieses Drehmoment überschritten, muss das Antriebskegelrad wieder ausgebaut und der geschilderte Vorgang mit einer neuen Schrumpfhülse wiederholt werden.
 

Einbau des Ausgleichgetriebes
(Bestimmen der Lagervorspannung und des Zahnflankenspieles)

  1. Beide Kegelrollenlager unter Verwendung des Spezialwerkzeuges 15-031 aufpressen. Kegelrollenlager zuerst auf die Tellerradrückseite des Ausgleichgetriebe-Gehäuses pressen. Anschließend Gehäuse auf den Schraubstock legen (Alubacken verwenden) und zweites Lager aufpressen, Abb.99.
     
    Lagersitze und Anlageflächen müssen frei von Beschädigungen sein.
     
  2. Komplettes Ausgleichgetriebe mit Lageraußenringen in das Trägergehäuse legen. Einstellmuttern dicht neben die Lager in die Gewindegänge stellen, Abb.100. Einstellmuttern bis zur Anlage an die Lageraußenringe beidrehen.
     
  3. Beide Lagerdeckel aufsetzen (auf Kennzeichnung achten) und Schrauben mit vorgeschriebenem Drehmoment festziehen. Anschließend Schrauben wieder lösen und fingerfest beidrehen. Dabei darauf achten, dass die Lagerdeckel voll zur Anlage kommen (Einstellmutter im richtigen Gewindeeingriff).
     

        Abb.98   Durchdrehmoment des Antriebs-
                     Kegelrades prüfen
 
 
 
 
 
 
 

        Abb.99   Kegelrollenlager mit Werkzeug
                     15-031 aufpressen
 
 
 
 
 

        Abb.100  Ausgleichgetriebe mit Ringmuttern
                      in das Trägergehäuse einsetzen
 

  1. Messuhr 15-046 mit Halter 15-022 so am Trägergehäuse anbringen, dass der Taststift der Messuhr senkrecht, d.h. im rechten Winkel zur Zahnflanke, auf einem Zahn des Tellerrades steht, Abb.101.
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
  2. Einstellmutter A mit Werkzeug 15-030 so weit hineinschrauben, bis ein Zahnflankenspiel von 0,01 mm gemessen wird (Einstellmutter B entsprechend lösen), Abb.102.
     
     
     
     
  3. Einstellmutter B langsam hineindrehen und Zahnflankenspiel messen. Das Zahnflankenspiel muss bei der "J"-Hinterachse zwischen 0,13 ... 0,18 mm liegen. Messuhr zur Seite schwenken und Antriebskegelrad mehrmals durchdrehen. Anschließend Zahnflankenspiel an drei Stellen nochmals prüfen. Eine Abweichung von max. 0,03 mm ist zulässig, Abb.103.
     
    Bei einer Korrektur des Zahnflankenspieles müssen die Einstellmuttern gleichmäßig verstellt werden, damit die Lagervorspannung nicht verändert wird. Wird z.B. eine Mutter herausgedreht, so muss die andere Mutter um den gleichen Betrag hereingedreht werden und umgekehrt.
     

        Abb.101  Taststift der Messuhr rechtwinklig
                      auf einen Zahn des Tellerrades setzen
 

        Abb.102   A = Einstellmutter Tellerradrückseite
                          B = Einstellmutter Tellerrad-
                                Vorderseite
 

        Abb.103  Zahnflankenspiel einstellen
 

  1. Schrauben der Lagerdeckel mit vorgeschriebenem Drehmoment festziehen. Messuhr mit Halter entfernen.
     
     

Tragbildkontrolle

Neue Tellerräder zeigen noch vom Probelauf im Werk her das anzustrebende Tragbild! Zur Tragbildkontrolle, die grundsätzlich nach dem Einbau von Neuteilen erfolgen muss, Zähne des Tellerrades mit Tuschierfarbe bestreichen. Schlüssel auf die Flanschmutter des Antriebskegelrades setzen und Antriebskegelrad so oft in beiden Richtungen drehen, wie Zähne auf dem Tellerrad sind. Das Tragbild wird besser sichtbar, wenn das Tellerrad dabei am äußeren Umfang mit einem Hartholzkeil gebremst wird, Abb.104.
 
Das Zahnflankenspiel hat großen Einfluss auf das Tragbild. Ist das Tragbild trotz der eingehaltenen Arbeitsfolge nicht befriedigend, so darf jetzt nur noch eine Korrektur durch Vergrößern oder Verkleinern des Zahnflankenspiels innerhalb der Toleranz vorgenommen werden. Dabei müssen die Einstellmuttern gleichmäßig verstellt werden, Abb.105.
 

  1. Sicherungsbleche für beide Ringmuttern montieren und Schrauben mit vorgeschriebenem Drehmoment festziehen, Abb.106.
     
  2. Träger mit Ausgleichgetriebe vom Montageständer abbauen.
     
  3. Nach dem Einbau des Trägers vorgeschriebenes Öl einfüllen.
     
     
     

        Abb.104  Tellerrad mit einem Hartholzkeil
                      abbremsen
 
 

        Abb.105  Anzustrebendes Tragbild
 
 

        Abb.106  Ringmuttern sichern
 


15 302   RADIALDICHTRING ANTRIEBSKEGELRAD AUSWECHSELN - "D"-ACHSE

ERFORDERLICHE SPEZIALWERKZEUGE:
 
Flanschhalter ...........................................
Einbaudorn Dichtring ................................
Auszieher Dichtring ..................................
Flanschabzieher .......................................
 
15-030
15-047-A
15-048
 G2-4851-A
/6312-A

 
 

Ausbauen

  1. Gelenkwelle vom Flansch Antriebskegelrad abbauen (4 Schrauben). Anschließend Flansch Antriebskegelrad mit Spezialwerkzeug 15-030 festhalten und Mutter abschrauben.
     
  2. Ölauffangwanne unter das Hinterachsgehäuse setzen und Flansch mit Werkzeug G2-4851-A/6312-A abziehen, Abb.107.
     
  3. Achsgehäuse im Bereich des Radialdichtringes säubern und Dichtring mit Spezialauszieher 15-048 ausbauen: Nach Herausdrehen der mittleren Spindel Abzieher zwischen Antriebskegelrad und Dichtring bis zum Kegelrollenlager schieben, damit die Krallen der seitlich schwenkbaren Arme unter den Radialdichtring fassen können. Dann die seitliche Spannschraube hineindrehen, bis die Arme fest am Dichtring anliegen. Dichtring durch Hereindrehen der mittleren Spindel herausziehen, Abb.108.
     
     
     

Einbauen

  1. Sitzfläche des Radialdichtringes im Achsgehäuse reinigen. Neuen Radialdichtring außen etwas mit Dichtmasse bestreichen und Dichtlippen einfetten (Fett lt. Spezifikation S-MIC75A verwenden. Die Fettfüllung des Anlieferungszustandes muss erhalten bleiben. Dichtring mit dem Spezialwerkzeug 15-047-A bündig einpressen, Abb.109.
     

        Abb.107  Flansch Antriebskegelrad abziehen
 

        Abb.108  Radialdichtring mit Werkzeug 15-048
                      herausziehen
 

        Abb.109  Radialdichtring mit Werkzeug
                      15-047-A einpressen
 

Einbauen
  1. Flansch Antriebskegelrad aufschieben und neue selbstsichernde Mutter aufschrauben. Flansch mit Werkzeug 15-030 festhalten und Mutter mit vorgeschriebenem Drehmoment festziehen, Abb.110.
     
     
  2. Gelenkwelle an Flansch Antriebskegelrad montieren (neue Federringe verwenden). Schrauben mit vorgeschriebenem Drehmoment festziehen, Abb.111.
     
     
  3. Ölstand kontrollieren, ggf. Öl nachfüllen.
     
     
     

        Abb.110  Flansch Antriebskegelrad festhalten
 

        Abb.111  Gelenkwelle an Flansch Antriebs-
                      Kegelrad
 
 
 


15 302   RADIALDICHTRING ANTRIEBSKEGELRAD AUSWECHSELN - "J"-ACHSE

ERFORDERLICHE SPEZIALWERKZEUGE:
 
Flanschhalter ...........................................
Drehmomentlehre ...................................
Auszieher Dichtring ..................................
Einbaudorn Dichtring ................................
 
Flanschabzieher .......................................
 
 15-030
15-041
15-048
G2-4676-B
/P-4129-B
G2-4851-A
/6312-A

 
 

Ausbauen

  1. Fahrzeug hinten anheben und unter den Längsträgern aufbocken. Räder und Bremstrommeln abbauen.
     
  2. Gelenkwelle vom Flansch Antriebskegelrad abbauen (4 Schrauben).
     
  3. Drehmomentlehre 15-041 auf die Flanschmutter setzen und das Gesamtdurchdrehmoment der Achse messen. Hierzu das Antriebskegelrad gleichmäßig durchdrehen; Drehmoment ablesen und notieren, z.B. 1,8 Nm (18 kpcm), Abb.112.
     

        Abb.112  Gesamtdurchdrehmoment der Achse
                      mit Drehmomentlehre 15-041 messen
                      (Bremstrommel abgebaut)
 

  1. Flansch Antriebskegelrad mit Spezialwerkzeug 15-030 festhalten und Mutter abschrauben.
     
  2. Ölauffangwanne unter das Hinterachsgehäuse setzen und Flansch mit Werkzeug G2-4851-A/6312-A abziehen, Abb.113.
     
     
     
     
     
  3. Achsgehäuse im Bereich des Radialdichtringes säubern und Dichtring mit Spezialauszieher 15-048 ausbauen: Nach Herausdrehen der mittleren Spindel Abzieher zwischen Antriebskegelrad und Dichtring bis zum Kegelrollenlager schieben, damit die Krallen der seitlich schwenkbaren Arme unter den Radialdichtring fassen können. Dann die seitliche Spannschraube hineindrehen, bis die Arme fest am Dichtring anliegen. Dichtring durch hereindrehen der mittleren Spindel herausziehen, Abb.114.
     
     

Einbauen

  1. Sitzfläche des Radialdichtringes im Achsgehäuse reinigen. Neuen Radialdichtring außen etwas mit Dichtmasse bestreichen und Dichtlippen einfetten (Fett lt. Spezifikation S-MIC75A verwenden). Die Fettfüllung des Anlieferungszustandes muss erhalten bleiben. Dichtring mit dem Spezialwerkzeug G2-4676-B/P-4129-B bündig einpressen, Abb.115.
     

        Abb.113  Flansch Antriebskegelrad abziehen
 

        Abb.114  Radialdichtring mit Werkzeug
                      15-048 herausziehen
 

        Abb.115  Radialdichtring mit Werkzeug
                      G2-4676-B/P-4129-B einpressen
 

  1. Flansch Antriebskegelrad aufschieben und neue selbstsichernde Mutter aufschrauben. Flansch mit Werkzeug 15-030 festhalten, Abb.116, und Mutter langsam festdrehen, dabei laufend das Durchdrehmoment des Antriebskegelrades mit der Drehmomentlehre 15-041 prüfen. Mutter so lange festziehen, bis das anfangs unter Punkt 3 ermittelte Durchdrehmoment zuzüglich 0,2 ... 0,4 Nm (2 ... 4 kpcm) für den Reibwert des Radialdichtringes erreicht ist, Abb.117.
     
    Beispiel:
     
    vorher ermittelter Wert (Pkt.3)    1,8 Nm
    + Reibwert Radialdichtring
      0,2 ... 0,4 Nm 
    erforderliches Drehmoment
    2,0 ... 2,2 Nm
     
    Nach erreichen dieses Wertes, Mutter keinesfalls mehr zurückdrehen. Wird das Drehmoment überschritten, muss eine neue Schrumpfhülse eingebaut werden.
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
  2. Gelenkwelle an Flansch Antriebskegelrad montieren (neue Federringe verwenden). Schrauben mit vorgeschriebenem Drehmoment festziehen, Abb.118.
     
  3. Bremstrommeln und Räder montieren, Fahrzeug ablassen. Ölstand kontrollieren, ggf. Öl nachfüllen.
     
     
     

        Abb.116  Flansch Antriebskegelrad festhalten
                      und Mutter langsam festziehen
 
 
 
 

        Abb.117  Durchdrehmoment der Achse am
                      Antriebskegelrad prüfen
 

        Abb.118  Gelenkwelle an Flansch Antriebs-
                      Kegelrad
 
 
 


15 325   KUGELLAGER - HINTERACHSWELLE AUSWECHSELN

ERFORDERLICHE SPEZIALWERKZEUGE:
 
Auf- und Abzieher Kugellager ...................
Zusatzstück für G1-1225 .........................
Zusatzstück für G1-1225 .........................
Grundplatte ............................................
Einsatz für Grundplatte ............................
Einsatz für Grundplatte ............................
 G1-1225
G2-1225-A1
G2-1225-B1
370
P-4090-2
P-4090-6

 
 

Ausbauen

  1. Radmuttern lösen, Fahrzeug hinten anheben und unter den Längsträgern aufbocken. Rad abbauen.
     
     
     
     
     
     
     
     
     
  2. Bremstrommel abziehen (Handbremse gelöst).
     
  3. Durch die Montagebohrungen im Hinterachswellenflansch 4 Schrauben der Halteplatte abschrauben und Hinterachswelle herausziehen.
     
    Bei festsitzenden Kugellagern der Hinterachswelle können zwei geeignete Schrauben von hinten in den Achsrohrflansch (gegenüberliegend) eingeschraubt und die Hinterachswelle herausgedrückt werden, Abb.119.
     
     
  4. Kugellager Haltering mit einem 8 mm Bohrer anbohren und entfernen bzw. Haltering auflegen und diesen mit einem Meißel mehrmals auf der gleichen Stelle anschlagen, bis er von Hand abgenommen werden kann, Abb.120.
     
  5. Werkzeug G1-1225 in den Schraubstock spannen. Ausbauring G2-1225-A1 mit Hinterachswelle in das Werkzeug montieren und Kugellager abdrücken, dabei die Spindel des Werkzeuges entgegen dem Uhrzeigersinn drehen, Abb.121. Bei Benutzung der Grundplatte, Zusatzstück P-4090-6 verwenden.
     

        Abb.119  Hinterachswelle mit zwei geeigneten
                      Schrauben herausdrücken
 

        Abb.120  Kugellager Haltering entfernen
 

        Abb.121  Kugellager von der Welle abdrücken
 

Einbauen
  1. Hinterachswellen Halteplatte, neues Kugellager (Dichtring im Kugellager - dem Hinterachswellenflansch entgegengesetzt) und neuen Haltering auf die Hinterachswelle schieben.
     
  2. Hinterachswelle einschließlich Einbauring G2-1225-B1 bzw. Zusatzstück P-4090-2 in das Werkzeug montieren und Kugellager mit Haltering aufziehen, Abb.122.
     
    Vor der Montage der Hinterachswelle Lageraußenring oder Lagersitz im Achsrohr mit Lithiumfett bestreichen (Fett lt. Spezifikation S-MIC4515A).
     
  3. Hinterachswelle in das Achsrohr einsetzen (auf korrekten Sitz des Bremsträgers achten) und Schrauben der Halteplatte mit vorgeschriebenem Drehmoment festziehen, Abb.123.
     
  4. Bremstrommel und Rad montieren. Fahrzeug ablassen und Radmuttern festziehen.
     
  5. Ölstand im Hinterachsgehäuse prüfen, ggf. Öl nachfüllen.
     
     
     

        Abb.122  Kugellager auf die Welle ziehen
 

        Abb.123  Schrauben der Hinterachswelle
                      festziehen
 


15 441   RADBOLZEN HINTEN AUSWECHSELN

KEIN SPEZIALWERKZEUG ERFORDERLICH
 
 
 
  1. Rad und Bremstrommel abbauen. Rändelverzahnte Radbolzen aus dem Radnabenflansch treiben. Neue Radbolzen mittels einer Radmutter und passenden Unterlegscheiben in den Flansch einziehen. Bremstrommel und Rad montieren, Abb.124.
     
     
     

        Abb.124  Radbolzen in den Flansch einziehen
 
 
 


15 514   GELENKWELLE KOMPLETT AUS- UND EINBAUEN

KEIN SPEZIALWERKZEUG ERFORDERLICH
 
 
 

Ausbauen

  1. Gelenkwelle vom Flansch Antriebskegelrad abbauen (4 Schrauben), Abb.125.
     
  2. Bei geteilter Gelenkwelle Mittellager abschrauben (2 Schrauben), Abb.125.
     
    Sind zwischen Mittellagergehäuse und Bodengruppe Distanzscheiben eingebaut, müssen diese beim Einbau der Gelenkwelle wieder beigelegt werden, da sonst der vordere und hintere Teil der Gelenkwelle im falschen Winkel zueinander stehen.
     
     
     
     
  3. Gelenkwelle komplett aus der Getriebeverlängerung ziehen. Damit kein Getriebeöl ausläuft, alten Gelenkwellenstummel bzw. Schutzkappe Hauptwelle in die Getriebeverlängerung schieben, Abb.126.
     
     

Einbauen

  1. Gelenkwellenstummel bzw. Schutzkappe Hauptwelle entfernen.
     
  2. Gelenkwelle vorsichtig in die Getriebeverlängerung einschieben, ohne den Dichtring zu beschädigen.
     
  3. Gelenkwellenmittellager (bei geteilter Gelenkwelle) mit den beiden Befestigungsschrauben lose am Bodenblech vormontieren.
     
    Evtl. vorhandene Distanzscheiben wieder zwischen Mittellagergehäuse und Bodengruppe einsetzen.
     

        Abb.125  A = Befestigung Mittellager an
                            Bodengruppe
                         B = Gelenkwelle an Flansch
                               Antriebskegelrad
 

        Abb.126  Schutzkappe für Getriebehauptwelle
 

        Abb.127  A = einteilige Gelenkwelle
                         B = geteilte Gelenkwelle
 

  1. Gelenkwelle an Flansch Antriebskegelrad montieren (neue Federringe verwenden). Schrauben mit vorgeschriebenem Drehmoment festziehen.
     
  2. Mittellager parallel zur Gelenkwelle und spannungsfrei mit vorgeschriebenem Drehmoment festziehen, Abb.128.
     

        Abb.128  Mittellagerschrauben
 

  1. Bei Gelenkwellen mit Gleichlaufschiebegelenk (Löbro-Gelenk), Fahrzeug hinten anheben, so dass die Hinterachse frei nach unten hängen kann.
     
  2. Vorderen Teil der Gelenkwelle einschließlich Mittellager so weit nach vorn in Richtung Getriebe ziehen, bis im Gleichlaufschiebegelenk hinter dem Mittellager eine metallische Anlage zu spüren ist.
     
  1. In dieser Lage der Gelenkwelle mit Gleichlaufschiebegelenk, sind die beiden Befestigungsschrauben des Mittellagers mit vorgeschriebenem Drehmoment festzuziehen. Hierbei ist außerdem darauf zu achten, dass das Mittellagergehäuse parallel zur Gelenkwelle festgeschraubt wird.
     
  2. Eventuell verlorengegangenes Getriebeöl ergänzen.
     
 
Abb.129  Gelenkwelle mit Gleichlaufschiebegelenk
 
 
 

15 564 4   KUGELLAGER GELENKWELLE AUSWECHSELN

KEIN SPEZIALWERKZEUG ERFORDERLICH
 
 
 

Ausbauen

  1. Sicherungsblech aufbiegen.
     
  2. Schraube am Gabelstück lösen und U-Schraube seitlich herausnehmen.
     
  3. Gelenkwelle trennen und Gummilager mit Gehäuse vom Kugellager abheben.
     
  4. Gummilager aus dem Gehäuse herausnehmen.
     
  5. Kugellager, zusammen mit den Schutzkappen, mit einem zweiarmigen Abzieher von der Welle abziehen, Abb.130.
     
     

Einbauen

  1. Hohlräume zwischen Kugellager und Schutzkappen mit Fett lt. Spezifikation S-MIC4515-A füllen und Kugellager samt Schutzkappen mit einem geeigneten Rohrstück auf die Welle treiben.
     
  2. Die sechs Blechzungen am Gehäuse etwas nach außen biegen und Gummilager einsetzen.
     
    Die Warze am Gummilager (Abb.131, Pfeil A) muss in Einbaulage oben stehen.
     
     
     
     
     
     
     
     
  3. Blechzungen mit einer Wasserpumpenzange über die Gummiwulst zurückbiegen, Abb.132.
     

        Abb.130  Kugellager mit Schutzkappen abziehen
 

        Abb.131  A = Markierung für Einbaulage oben
                         1 = Gummilager
                            2 = Gehäuse
                               3 = Blechsicherung
                                  4 = Schraube
                      5 = Schutzkappe
                         6 = Kugellager
                            7 = Schutzkappe
                               8 = Gabelkopf
                                  9 = U-Scheibe
 

        Abb.132  Blechzungen (6) über die Gummiwulst
                      biegen
 

  1. Gehäuse mit Gummilager über das Kugellager schieben.
     
    Die halbrunde Ausnehmung am äußeren Rand des Gehäuses muss in Fahrtrichtung zeigen, Abb.133.
     
     
     
     
     
     
     
     
  2. Schraube mit Sicherungsblech so weit in die vordere Gelenkwelle einschrauben, dass die U-Scheibe sich noch einschieben lässt.
     
  3. Beide Gelenkwellen zusammensetzen.
     
    Um Unwucht zu vermeiden, Gelenkwellen in ursprünglicher Stellung zueinander montieren (Markierung bzw. Doppelzahn beachten!), Abb.134.
     
     
     
     
     
     
     
     
     
  4. U-Scheibe mit dem Zapfen zur Verzahnung hin einschieben, Abb.135.
     
  5. Schraube festziehen und sichern.
     
     
     

        Abb.133  Gehäusemarkierung (Fahrtrichtung)
 

        Abb.134  Einbaulage - vorderer und hinterer
                      Gelenkwellenstrang
 

        Abb.135  U-Scheibe einsetzen
 
 
 


15 621   HINTERFEDER AUS- UND EINBAUEN

KEIN SPEZIALWERKZEUG ERFORDERLICH
 
 
 

Ausbauen

  1. Radmuttern lösen, Fahrzeug hinten anheben und unter den Längsträgern aufbocken (Feder ist entlastet), Rad abbauen.
     
  2. Selbstsichernde Muttern (4) von den Federbügeln abschrauben. Federbügel, Gegenplatte (D) und Gummilager (C) entfernen, Abb.136.
     
     
     
     
     
     
  3. Federgehänge ausbauen, hierzu zwei selbstsichernde Muttern abschrauben und je eine Federlasche nach rechts und links herausziehen, Abb.137, Gummilager (B) und Halter Gummilager (A) von der Hinterfeder abheben, Abb.136.
     
     
     
     
  4. Vorderen Federbolzen ausbauen und, falls erforderlich, Federauge mit einem Schraubendreher aus dem Federbock drücken. Hinterfeder herausnehmen, Abb.138.
     
     

Einbauen

  1. Vorderes Federende in den Federbock einführen und Federbolzen von innen nach außen einführen. Selbstsichernde Mutter noch nicht festziehen, Abb.138. Gummilager (C) und Halter Gummilager (D) auf die Feder legen.
     

        Abb.136  A = Halter Gummilager
                         B = Gummilager oben
                            C = Gummilager unten
                               D = Gegenplatte
 

        Abb.137  Federaufhängung hinten
 

        Abb.138  Federaufhängung vorn
 

  1. Beide Federlaschen montieren, dabei auf korrekten Sitz der Gummibüchsen im Längsträger achten. Muttern noch nicht festziehen, Abb.139.
     
  2. Unteres Gummilager, Gegenplatte und Federbügel montieren. Hinterachse mit Halter und beide Gummilager zum Herzbolzen der Feder zentrieren. Neue selbstsichernde Muttern auf die Federbügel schrauben. Hinterachse fest andrücken (evtl. Feder mit einem Wagenheber etwas anheben) und Muttern gleichmäßig beidrehen, anschließend mit vorgeschriebenem Drehmoment festziehen, Abb.140.
     
  3. Rad anbauen, Fahrzeug ablassen und Radmuttern festziehen. Muttern der vorderen und hinteren Federaufhängung mit vorgeschriebenem Drehmoment festziehen.
     
    Alle Muttern - Hinterfederbefestigung an Bodengruppe - dürfen nur unter Belastung der Feder, d.h. im eingefederten Zustand, festgezogen werden.
     
     
     

        Abb.139  Federlaschen mit Gummibüchsen
 

        Abb.140  Federbügel
 


15 621 8   HINTERFEDER ZERLEGEN UND ZUSAMMENBAUEN

KEIN SPEZIALWERKZEUG ERFORDERLICH
 
 
 

Zerlegen

  1. Feder neben dem Herzbolzen in den Schraubstock spannen, Federklammern aufbiegen und Mutter des Herzbolzens abschrauben, Abb.141.
     

        Abb.141  Federklammer und Herzbolzen
 

  1. Herzbolzen herausnehmen und Feder langsam entspannen. Federblätter und 4 Gummi-Zwischenlagen auseinanderlegen, Abb.143.
     
  2. Vordere und hintere Büchse mit einem passenden Rohrstück aus den Federaugen pressen, Abb.142.
     
     

Zusammenbauen

  1. Büchsen mit dem gleichen Rohrstück in das vordere und hintere Federauge pressen, Abb.142.
     
    Die Innendurchmesser der vorderen und hinteren Büchsen sind unterschiedlich (Vorne: 7/16"Ø, hinten: 5/16"Ø).
     
  2. Beide Federklammern vom Federblatt abbauen, dazu Befestigungsniete ausbohren. Neue Federklammern festnieten.
     
  3. Federblätter mit Gummi-Zwischenlagen in richtiger Reihenfolge aufeinanderlegen und mit einem entsprechenden Dorn zentrieren, Abb.143 und 144.
     
     
     
     
     
  4. Feder im Schraubstock zusammendrücken, Herzbolzen einsetzen und Mutter festziehen.
     
  5. Federklammer-Unterlagen (2) auf das Hauptfederblatt legen, Federklammer auf korrekten Sitz prüfen und umbiegen.
     
     
     

        Abb.142  Büchse Federauge aus- bzw.
                      einpressen
 
 
 
 
 
 

        Abb.143  Hinterfeder zerlegt
 

        Abb.144  Federblätter zentrieren und
                      zusammenbauen
 
 
 


15 752   STABILISATOR AUS- UND EINBAUEN

KEIN SPEZIALWERKZEUG ERFORDERLICH
 
 
 

Ausbauen

  1. Fahrzeug anheben.
     
  2. Beide Haltebügel der Stabilisatorbefestigung an Hinterachse abschrauben (4 Schrauben). Hierzu den Stabilisator nach hinten ziehen (evtl. mit einem geeigneten Werkzeug), um die Schrauben spannungsfrei herausdrehen zu können, Abb.145.
     
  3. Stabilisatoraufhängungen am Längsträger lösen (2 Schrauben mit Muttern), Abb.146. Stabilisator etwas drehen und nach einer Seite herausnehmen.
     
     

Einbauen

  1. Stabilisator von der Seite her einsetzen und Schraube - Stabilisator an Längsträger - von innen nach außen einführen, Abb.146. Unterlegscheiben aufschieben und selbstsichernde Mutter aufschrauben, jedoch noch nicht festziehen.
     
  2. Haltebügel aufsetzen. Stabilisator mit Haltebügel und Lagergummis unter Verwendung eines geeigneten Werkzeuges nach hinten ziehen bzw. auf die Lagerböcke drücken, damit die Schraubenlöcher zueinander ausgerichtet sind und die Schrauben spannungsfrei eingedreht werden können, Abb.145. Schrauben mit vorgeschriebenem Drehmoment festziehen.
     
  3. Fahrzeug ablassen und durch Belastung (ca. 2 Personen) so weit einfedern, bis die Achsrohrmitte und die Mitte der hinteren Federaugen in der gleichen horizontalen Ebene liegen. In dieser Stellung Muttern - Stabilisator an Längsträger - mit vorgeschriebenem Drehmoment festziehen, Abb.147.
     
     
     

        Abb.145  Befestigung - Stabilisator an
                      Hinterachse
 

        Abb.146  Befestigung - Stabilisator an
                      Bodengruppe
 

        Abb.147  Mutter im eingefederten Zustand des
                      Fahrzeuges mit vorgeschriebenem
                      Drehmoment festziehen.
 


15 754 4   GUMMIBÜCHSEN-STABILISATOR AN HINTERACHSE AUSWECHSELN

KEIN SPEZIALWERKZEUG ERFORDERLICH
 
 
 

Ausbauen

  1. Auf einer Seite Kontermutter lösen und Stabilisatorendstück abschrauben. Sechskantmutter abschrauben und beide Gummilager vom Stabilisator abziehen, Abb.148.
     
     
     
     
     
     

Einbauen

  1. Gummilager mit Glyzerin einreiben und auf den Stabilisator schieben. Sechskantmutter und Stabilisatorendstück aufschrauben.
     
    Stabilisatorendstück so weit aufschrauben, bis das in Abb.149 gezeigte Maß "A" erreicht ist. Die Maßabweichung zwischen beiden Stabilisatorseiten darf 2,5 mm nicht überschreiten.
     
    Sechskantmutter kontern, dabei darauf achten, dass die Mittellinien von Endstückauge und Stabilisatorlängsseite zueinander parallel verlaufen, Abb.149.
     
     
     

        Abb.148  A = Endstück
                         B = Kontermutter
                            C = Gummilager
 

        Abb.149  A = 262 ± 2,5 mm
                         B = 10 mm
 


15 756 4   GUMMIBÜCHSE STABILISATOR AN LÄNGSTRÄGER AUSWECHSELN

KEIN SPEZIALWERKZEUG ERFORDERLICH
 
 
 

Ausbauen

  1. Gummibüchse mit einem geeigneten Rohrstück aus dem Stabilisatorendstück pressen, Abb.150.
     
     
     
     
     
     
     
     

Einbauen

  1. Gummibüchse mit dem gleichen Rohrstück so weit einpressen, bis der äußere Stahlmantel der Büchse mit der Innenseite des Endstückes bündig ist. Hierbei ist besonders auf die richtige Lage der beiden halbrunden Aussparungen in der Gummibüchse zu achten, Abb.151.
     
     
     

        Abb.150  Gummibüchse aus dem Endstück
                      pressen
 

        Abb.151  Einbaulage der Gummibüchsen
 
 
 


15 791   STOSSDÄMPFER HINTEN AUS- UND EINBAUEN

KEIN SPEZIALWERKZEUG ERFORDERLICH
 
 
 

Ausbauen

  1. Sitzbank ausbauen, dazu 2 Schrauben am Querträger lösen.
     
  2. Sicherheitsgurt oben an der B-Säule abschrauben.
     
  3. Abdeckblende der B-Säule durch Lösen zweier Schrauben entfernen, Abb.152.
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
  4. Obere Abdeckblende des Seitenfensters abbauen (4 Schrauben), Abb.153.
     

        Abb.152  Abdeckblende B-Säule
 

        Abb.153  Abdeckblende Seitenfenster
 

  1. Zwei Schrauben der Einstiegleiste am hinteren Ende entfernen und Dichtgummi Tür im Bereich der Seitenverkleidung abziehen.
     
  2. Seitenverkleidung (2 Schrauben) und Teppichboden Kofferraum herausnehmen.
     
  3. Abdeckung des Rückwandbleches (5 Schrauben) und Seitenwand (10 Schrauben) ausbauen, dabei Rückenlehne umlegen, Abb.154 und 155.
     
  4. Stoßdämpfer von Radkasten und Hinterachse abbauen, Abb.156 und 157.
     
     

Einbauen

Vor Einbau der Stoßdämpfer Dämpfungsgummiringe überprüfen, ggf. erneuern.

  1. Stoßdämpfer zuerst an der Hinterachse befestigen. Anschließend Dämpfer auseinanderziehen und an Radkasten montieren (auf korrekten Sitz der Gummiringe achten).
     
  2. Abdeckung Seitenwand/Rückwandblech anbringen und Teppichboden Kofferraum einlegen.
     
  3. Seitenverkleidung anbringen, Dichtungsgummi Tür aufschieben und Einstiegleiste befestigen.
     

        Abb.154  Abdeckung Rückwandblech
 

        Abb.155  Abdeckung Seitenwand
 

        Abb.156  Befestigung Stoßdämpfer an
                      Radkasten
 

  1. Obere Abdeckblende Seitenfenster und Abdeckblende B-Säule anbringen.
     
  2. Sicherheitsgurt an B-Säule befestigen und Sitzbank einbauen.
     
     
     

        Abb.157  Befestigung Stoßdämpfer an
                      Hinterachse
 
 
 


15 793   GUMMIRINGE STOSSDÄMPFER AUSWECHSELN

KEIN SPEZIALWERKZEUG ERFORDERLICH
 
 
 

Ausbauen

Arbeitsreihenfolge, wie in Position 15 791 von Punkt 1 bis 7 beschrieben, durchführen.
  1. Kontermuttern Stoßdämpfer an Radkasten abschrauben, Scheibe und oberen Gummiring abnehmen, Abb.158.
     
  2. Stoßdämpfer zusammendrücken und unteren Gummiring mit Scheibe entfernen, Abb.159.
     
     

Einbauen

  1. Scheibe und unteren Gummiring, mit dem Kragen nach oben zeigend, auf die Kolbenstange schieben. Kolbenstange durch das Aufnahmeloch im Radkasten führen, Abb.159.
     
  2. Oberen Gummiring mit dem Kragen nach unten zeigend einsetzen, Scheibe auflegen und Kontermuttern festziehen, Abb.158.
     
    Arbeitsfolge, wie in Position 15 791 von Punkt 10 bis 13 beschrieben, durchführen.
     
     

        Abb.158  Oberer Gummiring
 

        Abb.159  Unterer Gummiring
 

TECHNISCHE DATEN

Motor Getriebe Untersetzung
"D"-Achse "J"-Achse
1,3 HC mech. - 4,125 : 1
autom. - -
1,6 HC mech. 3,75 : 1 3,77 : 1
autom. 3,75 : 1 3,77 : 1
1,6 HC (GT) mech. 3,75 : 1 3,77 : 1
autom. 3,75 : 1 3,77 : 1
2,0 HC mech. 3,44 : 1 -
autom. 3,44 : 1 -
2,3 HC mech. 3,22 : 1 -
autom. 3,22 : 1 -
3,0 HC mech. 3,09 : 1 -
autom. 3,09 : 1 -

 
  "D"-Achse "J"-Achse
 Zahnflankenspiel 0,10 ... 0,20 mm 0,127 ... 0,178 mm
 Breite Distanzring 11,5 ... 11,7 mm -
 Breite Schrumpfhülse - 48,7 ... 48,9 mm
 Lagervorspannung Ausgleichgetriebe 0,03 ... 0,10 mm 0,20 ... 0,25 mm
 Ölsorte SQM-2C9002AA (SAE 90)
 Füllmenge 1,1 Ltr. 1,14 Ltr.

 
 Anzugsdrehmomente Nm (kpm)
  "D"-Achse "J"-Achse
 Lagerdeckel an Achsgehäuse 60 ... 68 (6,0 ... 6,8) 62 ... 69 (6,2 ... 6,9)
 Deckel an Achsgehäuse 35 ... 45 (3,5 ... 4,5) -
 Träger Ausgleichgetriebe an Achsgehäuse  - 35 ... 41 (3,5 ... 4,2)
 Tellerrad an Ausgleichgetriebegehäuse 80 ... 87 (8,0 ... 8,7) 69 ... 76 (6,9 ... 7,6)
 Mittellager Gelenkwelle an Bodengruppe 18 ... 23 (1,8 ... 2,3)
 Gelenkwelle an Flansch Antriebskegelrad 60 ... 65 (6,0 ... 6,5)
 Halteplatte Seitenwelle an Achsflansch 27 ... 31 (2,7 ... 3,1) 21 ... 25 (2,1 ... 2,5)
 Selbstsichernde Mutter Antriebskegelrad 100 ... 120 (10,0 ... 12,0) -
 Stoßdämpfer an Hinterachse 53 ... 63 (5,3 ... 6,3)
 Stoßdämpfer an Bodengruppe 27 ... 33 (2,7 ... 3,3)
 Stabilisator an Achsrohr 40 ... 50 (4,0 ... 5,0)
 Stabilisator an Längsträger 35 ... 41 (3,5 ... 4,1)
 Kontermuttern der Stabilisator-Endstücke 40 ... 50 (4,0 ... 5,0)
 Federbügel 25 ... 36 (2,5 ... 3,6)
 Hinterfeder vorn an Bodengruppe 35 ... 41 (3,5 ... 4,1)
 Hinterfeder hinten an Bodengruppe 11 ... 14 (1,1 ... 1,4)


Juni 1974

FORD CAPRI - GRUPPE 15